Zehn Hongkonger Aktivisten wegen Fluchtversuchs zu Haftstrafen verurteilt

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Hong Kong,

Ein chinesisches Gericht hat zehn Demokratie-Aktivisten aus Hongkong wegen einer versuchten Flucht nach Taiwan zu Haftstrafen verurteilt.

Vor dem Gericht in Shenzhen
Vor dem Gericht in Shenzhen - AFP

Das Wichtigste in Kürze

  • In China wurden zehn Demokratie-Aktivisten zur Haft verurteilt.
  • Die Aktivisten starteten einen Fluchtversuch nach Taiwan.

Ein chinesisches Gericht hat zehn Demokratie-Aktivisten aus Hongkong wegen einer versuchten Flucht nach Taiwan zu Haftstrafen verurteilt.

Die am Mittwoch von dem Gericht im südchinesischen Shenzhen verhängten Gefängnisstrafen belaufen sich auf sieben Monate bis drei Jahre. Zwei der Aktivisten wurden für die Organisation des Fluchtversuchs verantwortlich gemacht. Ihre Haftstrafen fielen mit drei beziehungsweise zwei Jahren deutlich höher aus als die für ihre Gefährten.

Gegen alle zehn Verurteilten wurden zudem Geldstrafen in Höhe von bis zu umgerechnet jeweils etwa 2900 Euro verhängt. Zwei andere Mitglieder der Gruppe, die noch nicht volljährig sind, wurden an die Polizei der Sonderverwaltungszone Hongkong übergeben. Das Gericht in Shenzhen hatte zuvor erklärt, es wolle die beiden Teenager nicht belangen.

Die als die «Zwölf aus Hongkong» bezeichnete Gruppe war am 23. August festgenommen worden, als ihr Schnellboot auf dem Weg nach Taiwan von der chinesischen Küstenwache abgefangen worden war.

In Hongkong war ein Mann wegen Entwürdigung der chinesischen Flagge und Verletzung des Versammlungsverbots zu vier Monaten Gefängnis verurteilt worden. Der 19-jährige Tony Chung war der erste Vertreter der Demokratie-Bewegung, der aufgrund des neuen sogenannten Sicherheitsgesetzes verurteilt wurde. Peking hatte das Gesetz Ende Juni verhängt. Chung muss damit rechnen, dass er in einem späteren Verfahren wegen «Sezession» zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt wird.

Die Behörden der Volksrepublik sowie der Sonderverwaltungszone Hongkong haben in den vergangenen Monaten ihr Vorgehen gegen die Demokratie-Bewegung massiv verschärft. Das sogenannte Sicherheitsgesetz erlaubt den Behörden ein rigoroses Vorgehen gegen alle Aktivitäten, die nach ihrer Auffassung die nationale Sicherheit bedrohen.

Der früheren britischen Kronkolonie waren bei ihrer Übergabe an China 1997 für 50 Jahre Sonderrechte gewährt worden. Darunter waren auch die Meinungs- und Versammlungsfreiheit.

Westliche Staaten sehen im Sicherheitsgesetz einen eklatanten Verstoss gegen die damaligen Vereinbarungen nach dem Grundsatz «Ein Land, zwei Systeme».

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