Andere Parlamentarier sehen ein Jahr nach der Wahl ihre schlimmsten Befürchtungen bestätigt. Nicht so die Luzerner SVP-Nationalrätin Yvette Estermann (50): sie ist geradezu begeistert von «Präsi Trump». Nur etwas Russland-freundlicher könnte er noch werden.
Für SVP-Nationalrätin hat Präsident Donald Trump nur einen Makel: er hätte sich als Russland-Freund outen sollen.
Für SVP-Nationalrätin hat Präsident Donald Trump nur einen Makel: er hätte sich als Russland-Freund outen sollen. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • SVP-Nationalrätin Yvette Estermann ist nach wie vor begeistert von Donald Trump.
  • Die Kritik an seiner Amtsführung hält sie für unberechtigt.
  • Einziger Makel: Trump sollte sich als Russlandfreund bekennen.

Man solle ihn nicht vorverurteilen, sondern erst mal machen lassen, sagten auch Schweizer Politiker. Diese Hoffnungen haben sich aber für viele zerschlagen (Nau berichtete).

Nicht so für SVP-Nationalrätin Yvette Estermann. Für sie ist Trump nach wie vor der grosse Hoffnungsträger der Welt: «Bis jetzt bin ich mit ‹Präsi-Trump› zufrieden. Schauen Sie die Wirtschaftszahlen der USA an und die politischen Aktivitäten des Präsidenten. Diese sprechen für sich.»

Besser als Obama – wenn man lesen kann

Sie kontert die Trump-Kritiker, die die Fehlschläge bei der Gesundheitsreform oder den inexistenten Mauerbau anprangern (welchen Mexiko immer noch nicht bezahlen will). Oder ihm, wie FDP-Ständerat Philipp Müller, gar jegliche Qualifikation für das Amt absprechen (Nau berichtete).

«Die Kritiker sollen sich bitte das Lesen beibringen… Er ist noch kein Jahr im Amt! Er ist auch nur ein Mensch und hat seine Fehler. Er getraut sich aber, auch unpopuläre Themen anzugehen und stellt dabei seinen Vorgänger Obama weit in den Schatten», sagt Estermann gegenüber Nau.

Unterschiedliche Wahrnehmungen

Wo andere kritisieren, sieht Yvette Estermann erfreuliche Fortschritte bei Trump: «Sein Auftreten ist staatsmännischer geworden.» Abstriche ortet sie bei einem überraschenden Thema: «Enttäuscht hat er mich, als er sich nicht gleich als Russlandfreund bekannte.» Dabei steht doch Trump eben gerade im Verdacht, von Russland Wahlkampf-Hilfe erhalten zu haben.

Auch das sieht Estermann anders: «Seine Gegner behaupten immer noch, Russland hätte die US-Wahlen beeinflusst. Sie haben offenbar nichts anderes auszusetzen.» Dass Russland die Wahlen beeinflusst hat, bestätigen allerdings auch die CIA, das FBI und die NSA. Für Yvette Estermann aber präsentiert sich Trumps Zukunft rosig: «Bis jetzt steht es 1:0 für Präsi-Trump!»

Was für eine Bilanz ziehen Sie ein Jahr nach Trumps Wahl?

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Philipp MüllerFBICIAStänderat