Der Grosse Gemeinderat der Stadt Zug berät am 20. Februar 2024 über den Standort des neuen Hallenbads. David Meyer (GLP) schlägt das Gaswerkareal vor.
Mann Porträtfoto
David Meyer ist Mitglied des Grossen Gemeinderats für die GLP der Stadt Zug. - zVg

Das Wichtigste in Kürze

  • Im Grossen Gemeinderat wird am 20. Februar über das geplante Zuger Hallenbad diskutiert.
  • Offen ist nämlich nach wie vor, wo es gebaut werden soll.
  • David Meyer (GLP) hat einen klaren Favoriten: das Gaswerkareal.
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In der Stadt Zug soll ein neues Hallenbad gebaut werden. Dies hat die Stimmbevölkerung im Juni 2023 entschieden. Offen ist nach wie vor, wo das Hallenbad gebaut wird. Der Grosse Gemeinderat wird dieses Thema an seiner nächsten Sitzung erneut aufgreifen.

Nau.ch hat bereits mit Patrick Steinle (ALG-CSP), er empfiehlt alle Varianten gründlich abzuwägen, und Esther Ambühl (SP) gesprochen – sie macht sich für die Variante Stadion Zug 94 stark. Auch David Meyer (GLP) hat einen klaren Favoriten, erklärt er im Interview.

Nau.ch: Im Grossen Gemeinderat wird am 20. Februar über die Standorte «Stadion Zug 94» und die Oeschwiese für das neue Hallenbad gesprochen. Welche Variante bevorzugen Sie und wieso?

«Herz sagt Oeschwiese, Verstand sagt Stadion»

David Meyer: Neben den beiden Varianten Stadion und Oeschwiese sind noch weitere Vorschläge eingebracht worden. Mein Spitzenreiter ist nach wie vor der Standort Gaswerkareal.

Im Rat hatten sich ursprünglich alle Parteien für diesen Standort ausgesprochen. Bei der Wahl zwischen Oeschwiese und Stadion sagt mein Herz eher Oeschwiese und der Verstand sagt «Stadion».

Hallenbad Loreto Zug
Das Hallenbad Loreto in der Stadt Zug. - Stadt Zug

Nau.ch: Die Hallenbad-Variante beim Stadion ermögliche viele Synergien durch das Fussball- und Eisstadion, wird im entsprechenden Postulat argumentiert. Welche Synergien sehen Sie konkret für ein Hallenbad an diesem Standort?

Meyer: Ein Stadion mit kombinierter Nutzung ist an vielen Orten in der Schweiz schon erfolgreich gemacht worden. In Zug wäre es dann Schwimmen und Fussball. Das Schwimmen zieht eher unter der Woche durch den Tag Besucher an, beim Fussball wäre es eher Abends und am Wochenende.

Die gleiche Infrastruktur wie Zufahrt, Heizen-Kühlen, Veranstaltungslogistik, Verpflegung, Hauswart und so weiter wäre synergetisch genutzt. Und natürlich kann man kompakter bauen, ohne Abstriche eingehen zu müssen, was den Landverbrauch reduziert.

«Standort Oeschwiese wäre äusserst verlockend»

Nau.ch: Der Stadtrat spricht sich gegen die Oeschwiese aus und verweist dabei auch auf ein Urteil des Bundesgerichtes. Können Sie die Meinung des Stadtrates nachvollziehen und unterstützen Sie diese?

Meyer: Der Standort Oeschwiese wäre äusserst verlockend, doch müssen wir uns realistischerweise davon verabschieden, wenn ein Hallenbad in absehbarer Zeit eröffnet werden soll.

Oeschwiese
Die Oeschwiese in Zug. - Stadt Zug

Aufgrund der Vorgeschichte mit der Enteignung und den Bundesgerichtsentscheiden wäre es ein Leichtes, dies mit Einsprachen jahrelang zu blockieren, und irgendjemand würde sich ganz sicher mit Einsprachen profilieren wollen. Immerhin gibt es bei der Oeschwiese ein Strandbad, wenn das Volk dies im Sommer auch so sieht.

Nau.ch: Können zum jetzigen Zeitpunkt Kostenschätzungen zu den verschiedenen Standorten abgegeben werden?

Meyer: Über Kosten sprechen wir erst dann, wenn die Konzeption des Hallenbades und allfällige Kombi-Nutzungen vorliegen. Der Fall von Zürich mit dem Sportzentrum Oerlikon, dessen wuchtige Kostenüberschreitungen, sind uns bekannt. Wir behalten es im Hinterkopf und achten darauf, nicht ins gleiche Fahrwasser zu geraten.

Wo soll das neue Zuger Hallenbad gebaut werden?

Nau.ch: Nebst den beiden Standorten, welche am 20. Februar behandelt werden, taucht auch der Name «Im Sumpf» immer wieder auf. Wie steht Ihre Fraktion zu diesem Vorschlag?

Meyer: Ein Schwimmbad für die ganze Stadt soll auch zentral gelegen sein. So ist es für alle Schulen gut erreichbar und ebenso für jedermann aus jedem Quartier. Ein Schwimmbad hat auch identitätsstiftende Wirkung und darf darum auch eine Landmarke sein.

Von Natur aus ist ein Hallenbad teuer. Aus all diesen Gründen stellt man es eben nicht irgendwo unkenntlich hinter der Stadt «in den Sumpf».

Zur Person: David Meyer (*1970) Fraktionschef der GLP-Fraktion im Grossen Gemeinderat der Stadt Zug. Der Ingenieur wohnt in Oberwil bei Zug.

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