Für den SVPler Gregor Rutz endet der zweite Wahlgang der Ständeratswahlen in Zürich mit einer grossen Enttäuschung. Mitschuldig dafür soll die FDP gewesen sein.
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Gregor Rutz verlor im zweiten Durchgang der Ständeratswahl in Zürich deutlich gegen Tiana Angelina Moser. - keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Tiana Moser wird für den Kanton Zürich neben Daniel Jositsch in den Ständerat einziehen.
  • Die GLP-Frau setzt sich im zweiten Wahlgang deutlich gegen den SVPler Gregor Rutz durch.
  • Die Unterstützung der FDP habe gefehlt, findet die SVP.

Mit einem so klaren Ergebnis haben wohl nur wenige gerechnet: Tiana Angelina Moser setzt sich im zweiten Wahldurchgang der Ständeratswahl im Kanton Zürich deutlich gegen Gregor Rutz durch. 206'000 Stimmen erhielt die 44-Jährige der GLP, währenddessen der 51-jährige SVP-Hardliner nur auf 159'000 Stimmen kam.

Dass er der Aussenseiter sei, habe er gewusst, so Rutz nach der Wahl gegenüber dem «Tages Anzeiger». «Es ist leider so herausgekommen, wie ich es erwartet habe», so der Milizpolitiker weiter.

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Tiana Moser freut sich über die Wahl in den Ständerat. - keystone

Was auffällt: Der Bürgerliche konnte im Vergleich zum ersten Wahlgang nur 5000 Stimmen dazugewinnen, hat also praktisch keine neuen Wählerinnen und Wähler dazugewonnen – ganz im Gegenteil zu Moser. Diese konnte nämlich rund 100'000 Stimmen mehr auf ihrem Konto verbuchen als noch im Oktober.

Zu wenig Unterstützung der FDP

Die Schuld für die Pleite sehen sowohl Rutz als auch Parteipräsident Domenik Ledergerber beim Wahlverhalten der Bürgerlichen, insbesondere bei der FDP. «Die Zusammenarbeit mit der FDP war zwar konstruktiv, aber die FDP-Basis hat nicht mitgemacht. Uns Bürgerlichen fehlt die Geschlossenheit», erklärt Ledergerber dem «Tages Anzeiger».

Ins gleiche Horn bläst Gregor Rutz. Er habe sich auch zu wenig unterstützt gefühlt von der FDP und habe generell die Motivation der bürgerlichen Wählenden vermisst, so der Unternehmer.

Freuen Sie sich über die Wahl von Tiana Moser in den Ständerat?

FDP-Vizepräsident Dieter Kläy lässt das nicht auf sich sitzen. «Die erzielten Stimmen von Gregor Rutz entsprechen etwa genau dem Potenzial, welches die FDP und SVP in Zürich gemeinsam haben», findet er.

Für Gregor Rutz geht somit seine politische Karriere im Nationalrat, in welchem er seit 2012 sitzt, weiter. Bei den Nationalratswahlen im Oktober dieses Jahres wurde er mit einem sehr guten Ergebnis wiedergewählt. Ob er in Zukunft wieder bei einer Majorzwahl kandidieren wird – zum Beispiel bei der nächsten Ständeratswahl – weiss er momentan noch nicht. «Man weiss nie, was die Zukunft bringt», meint Rutz.

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