Die Stadt Zürich unterstützt Künstlerinnen und Künstler weiterhin finanziell. Auch wenn keine Einschränkungen mehr gelten, sei die Branche gebeutelt.
Konzert Zürich
Ein Konzert auf dem Zürcher Platzspitz, 2017. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Obwohl die Corona-Einschränkungen weg sind, erhält die Zürcher Kunstbranche noch Geld.
  • Die Stadt unterstützt sie mit Pauschalbeiträgen, weil noch Planungsunsicherheit bestehe.
  • Für die Mehrheit der Stadtparlamentsmitglieder ist das in Ordnung.
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Das Leben für Kulturschaffende, Musikerinnen und Künstler war während der Pandemie hart. Lange konnten sie nicht auftreten, ausstellen, ganz einfach ihrer Arbeit nachgehen.

Tonhalle Zürich Coronavirus
Die Flötesolistin Sabine Poye Morel während des ersten Konzertes des Tonhalle-Orchesters seit der Lockerung des Corona-Massnahmen, die 50 Zuschauer erlauben, am Donnerstag, 22. April 2021. - Keystone

Dafür griff der Staat ein und stellte Gelder bereit. Nun berichtet die «NZZ», dass die Stadt Zürich solche Unterstützungsleistungen für Freischaffende im Kulturbereich weiterhin bezahlt. Weil eben das Geld von Bund und Kanton für die Kulturbranche fehle.

Die «Covid-Arbeitsstipendien» von pauschal je 15'000 Franken pro Person soll für drei Monate ausreichen. Und einen «Beitrag an die Lebenshaltungskosten für die Arbeit an künstlerischen Vorhaben» leisten, wie die Stadt mitteilt. Insgesamt belaufen sich die Kosten der Stadt auf 4,75 Millionen Franken.

Kunstbranche noch nicht auf vor-Krisenniveau

Wie die Co-Direktorin der Zürcher Kulturabteilung sagt, gehe es der Branche nicht so gut, wie es aussehe. Viele Künstlerinnen und Künstler litten unter Planungsunsicherheit, zudem gebe es Programmstau in vielen Lokalen. Doch Nachweise für ihre schwierige Situation müssen die Empfänger des Stipendien nicht einreichen.

Zürich Stauffacherkirche Kunst
Zuschauerinnen und Zuschauer sehen die Lichtshow «Wonders», die von bekannten Baudenkmälern aller Weltreligionen inspiriert ist und in der Zürcher Stauffacher-Kirche projiziert wird, im Januar 2022. - Keystone

Auf kantonaler Ebene verzeichne die Fachstelle Kultur derzeit rückläufige Gesuche um Ausfallentschädigung, so die «NZZ». Für die stellvertretende Leiterin ein Zeichen, dass Ausfälle für Kulturschaffende nur noch selten sind.

Für Stadtzürcher Parlamentsmitglieder sind die Stipendien derzeit noch angebracht. Sowohl in der FDP als auch bei den Grünen haben die Politiker Verständnis: 2022 sei noch ein «Corona-Jahr», sagt beispielsweise Sabine Koch (FDP). Der grüne Urs Riklin gibt zu, dass die Gelder an der finanziellen Situation der einzelnen Kunstschaffenden hätte gekoppelt werden können.

Finden Sie es richtig, dass Kunstschaffende noch finanzielle Unterstützung erhalten?

Aber der Gemeinderat habe womöglich zu wenig darüber beraten. Nächstes Jahr müsse dann aber Schluss mit den Stipendien sein, sind sich Koch und Riklin einig. Einzig die SVP betrachtet die Stipendien skeptisch, weil es keine Einschränkungen mehr gebe. Andere Branchen müssten nach einer schwierigen Zeit auch alleine zurechtkommen, sagt Gemeinderat Stefan Urech.

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