Stürmer Reto Suri (34) vom EV Zug ist derzeit verletzt. Im Interview mit Nau.ch spricht er über seine Reha und die Ziele mit den Zentralschweizern.
EV Zug
Die Fans des EV Zug hoffen, Reto Suri bald wieder jubeln zu sehen. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Wann steht Reto Suri nach seiner Verletzung wieder auf dem Eis?
  • Was hat der EVZ-Stürmer nach seiner Karriere geplant?
  • Zu diesen und anderen Fragen äussert sich der 34-Jährige im Nau.ch-Interview.
Ad

Der Schweizer Vize-Weltmeister von 2013, Reto Suri (34), muss wegen einer Knieverletzung auf sein Comeback warten. Der EVZ-Stürmer zeigt sich im Nau.ch-Interview ungeduldig. Denn schliesslich ist es seine letzte Profi-Saison.

Nau.ch: Reto Suri, wie geht es Ihnen und Ihrem Knie?

Reto Suri: Mir gehts ziemlich gut, danke – dem Knie geht es auch schon viel besser. Heute ist der erste Tag, an dem ich keine Krücken mehr haben muss. Das Knie fühlt sich besser und besser an, ich mache gute Fortschritte. Ich bin mit der Entwicklung zufrieden.

Nau.ch: Wie sieht ihr Rehabilitations-Programm momentan aus?

Reto Suri: Seit heute lerne ich das Laufen ohne Krücken. Das ist ein schwieriger Prozess, denn das Knie war stark beschädigt. Nun beginnt die Aufbauphase der ganzen Struktur und Muskulatur. Ich kann auch im OYM-Leistungszentrum in Cham Wassertherapie machen, das ist ein gutes Puzzlestück für die Regeneration.

Wird der EV Zug in dieser Saison Meister?

Nau.ch: Welche Verletzung hatten Sie genau?

Reto Suri: Ich hatte einen Knorpelschaden, deshalb wurde ich in der Schulthess Klinik in Zürich operiert. Nächste Woche treffe ich mich wieder mit dem Arzt. Dann wird der nächste Regenerationsplan ausgemacht.

Nau.ch: Wann dürfen die Fans des EV Zug Sie wieder auf dem Eis begrüssen?

Reto Suri: Das ist sehr schwierig zu sagen. Stand jetzt wird es auf Januar hinauslaufen. Aber das könnte sich auch noch ändern, die Pläne werden fortlaufend gemacht. Aber ich hoffe schwer, dass es im Januar so weit sein wird.

EV Zug, Reto Suri
Wann kann der EV Zug wieder auf Suri zählen? - keystone

Nau.ch: Entschieden Sie sich eigentlich vor oder nach Ihrer Verletzung, Ende Saison zurückzutreten?

Reto Suri: Die Entscheidung für mich traf ich bereits während des Sommers. Ich teilte dies am Ende der Sommervorbereitung auch dem Verein mit. Für mich ist die Zeit gekommen, zurückzutreten.

Ich kämpfe zu oft mit meinem Körper und ich musste auf ihn hören. Schweren Herzens traf ich dann diese Entscheidung.

Nau.ch: Kurz danach verletzten Sie sich erneut. Haben Sie deshalb überlegt, doch nochmal eine Saison anzuhängen?

Reto Suri: Nein, nicht unbedingt, es bestätigte eher meine Meinung zu meinem Körper. Er hat zu viel durchgemacht und jetzt ist es langsam zu viel für ihn. Ich kann meine riesengrosse Leidenschaft einfach nicht mehr so ausführen, wie ich es möchte.

Nau.ch: Wie lautet das Saisonziel des EV Zug und natürlich Ihr persönliches?

Reto Suri: Das Ziel ist dasselbe: Wir möchten den Titel zurück nach Zug holen, nur das zählt. Das ist auch meine grösste Motivation, so schnell wie möglich wieder aufs Eis zurückzukehren.

Nau.ch: Ist Ihnen bewusst, wie beliebt sie bei den Fans des EV Zug sind? Zum Beispiel, weil Sie das Herz auf der Zunge tragen und immer vollen Einsatz geben?

EV Zug
Reto Suri gewann 2022 den Titel mit dem EV Zug, hier im Bild mit dem Pokal. 2021 war er noch für Lugano im Einsatz. - keystone

Reto Suri: Das ist schwierig zu sagen und ich kann es kaum beurteilen. Ich lebe diesen Sport jeden Tag, ich liebe ihn. Ich glaube, daher konnten sich die Zuger Fans mit mir identifizieren.

Ich bin auch überwältigt über alle Nachrichten, die ich nach der Operation erhalten habe, das motiviert sehr. Und ich hoffe, ich konnte allen zurückschreiben. Die EVZ-Fans schätze ich sehr.

Nau.ch: Es ist eigentlich noch früh für eine Karrierebilanz. Aber wir fragen trotzdem: Wie fällt diese aus, was waren die Highlights?

Reto Suri: Ich bin überglücklich über meine Karriere und sehr dankbar. Der Sport hat mir mehr gegeben als ich erhofft habe. Der grösste Erfolg ist der Meistertitel mit dem EV Zug. Aber auch die Silbermedaille an der Eishockey-WM 2013 in Stockholm zählt dazu.

Nicht vergessen darf ich den Cup-Sieg 2019! Von diesem Moment an, war der EV Zug eine «Mannschaft», eine Gewinner-Mannschaft. Es ging ein Ruck durch das Team und die ganze Organisation. Dadurch wurde der Verein zweimal Meister in den letzten drei Jahren.

EV Zug
Das Mannschaftsfoto nach dem Cup-Sieg 2019. In der untersten Reihe ganz rechts Nau.ch-Praktikant Gianluca Zaetta und links daneben Reto Suri. - keystone

Nau.ch: Wieso wechselten Sie danach zwischenzeitlich zum HC Lugano?

Reto Suri: Das war ein schwieriger Entscheid, ich hatte mit der Führung des EV Zug Meinungsverschiedenheiten. Darum trennten wir uns. Aber was ich sehr schätze: Beide Parteien zeigten Grösse und darum fanden wir wieder zueinander. Das kommt im Sport viel zu selten vor.

Nau.ch: Was machen Sie eigentlich ab Mai 2024?

Reto Suri: Das steht noch in den Sternen. Ich habe einige Optionen, auch ein Verbleib in der EVZ-Organisation wäre möglich. Irgendwo im Coaching-Development würde ich gerne arbeiten – ich möchte so nahe wie möglich am Sport bleiben. Eishockey ist und bleibt meine Leidenschaft für immer.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

NachrichtenHC LuganoArztEV ZugEV ZugZugEVZ