In der Nationalmannschafts-Pause auf dem neunten Rang – das hat sich der HC Davos bestimmt anders vorgestellt. Doch der Schein trügt – die Tabelle ist sehr eng.
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Die Davoser-Fans stehen hinter Goalie Sandro Aeschlimann und der Mannschaft. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Der HCD hat auf Platz neun liegend noch alle Chancen auf einen direkten Playoff-Platz.
  • Wird es ein fixer Playoff-Platz, oder führt ein steiniger Weg über die Play-Ins zum Ziel?
  • Diese drei Gründe sprechen für einen Platz in der Top-6.
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Der neunte Platz ist es also für den HC Davos nach genau 30 Spielen. Damit wird keiner in der Organisation zufrieden sein. Die Ansprüche beim Rekordmeister sind höher. Deutlich höher.

Jedoch ist die Tabellensituation mit Vorsicht zu geniessen. Denn die Tabelle ist eng und jedes Spiel kann über einige Plätze entscheiden. So hat zum Beispiel das fünftplatzierte Bern «nur» acht Punkte mehr. Können die Bündner konstanter werden, liegt noch so einiges drin.

Diese drei Gründe sprechen für den Rest der Saison für den HC Davos.

1. Die mit Abstand beste Defensive des «Mittelfeldes»

Die Davoser erhielten 69 Gegentore in den 30 vergangenen Partien. Das sind im Schnitt nur 2,3 Gegentore pro Spiel. Ein ziemlich guter Wert, nur Leader Zürich und der zweitplatzierte EV Zug erhielten noch weniger Tore. Das zeigt: Die defensive Qualität der Mannschaft ist definitiv ersichtlich.

Einen grossen Einfluss auf diese Leistung hat auch Goalie Sandro Aeschlimann (29). Der gebürtige Emmentaler besticht mit einer sensationellen Fangquote von 93,6 Prozent. Das ist der beste Wert der gesamten Liga!

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Sandro Aeschlimann spielt eine sehr gute Saison. - keystone

Auch das Boxplay der Bündner ist stark. Bei rund 82 Prozent der Unterzahl-Spiele erhalten sie kein Tor. Das ist der fünftbeste Wert der Liga.

Also: Die Defensive ist in Takt, das ist wichtig. Denn wie sagt man so schön: Eine gute Offensive gewinnt Spiele, eine gute Defensive gewinnt Meisterschaften.

Allerdings: Die Offensive muss sich definitiv noch verbessern. Bei den erzielten Toren happert es – hier liegt der HCD nur auf Rang 9.

2. Coach Josh Holden, der richtige Mann an der Bande

Loyalität, Fairness, Grösse, Humor, Offenheit, Solidarität und Hockey-Knowhow. Alles Werte, die Holden lebt und auszeichnen.

Das sind Qualitäten, über die lange nicht alle Trainer in jeglicher Sportart verfügen. Vielleicht mögen kritische Stimmen sagen, die Resultate oder was auch immer stimmen nicht.

Wie eingangs erwähnt, mag das eventuell auf die Resultate zutreffen. Aber: Viele Trainer verlieren bei Krisen den Draht zur Mannschaft. Das wird bei Josh Holden und dem HC Davos nicht passieren.

HC Davos Josh Holden
Josh Holden liegt mit seiner Mannschaft auf dem neunten Rang. - keystone

Holden ist in der Kabine beliebt und hat das Vertrauen der Mannschaft. Das Fundament ist gelegt. Es müssen nur noch einige kleine Schrauben gedreht werden.

Auf menschlicher Ebene stimmt es in den Bergen zwischen Trainer und Spieler. Das ist wichtig – wenn nicht das Wichtigste. Deswegen ist Holden der richtige Mann an der Bande.

3. Spengler Cup als «Knotenlöser» des HC Davos?

Der diesjährige Spengler Cup steht vor der Tür und die Eishockeyfans können es kaum abwarten. Die Spieler des HC Davos genauso. Einmal mehr werden Spieler und Organisation alles tun, um dieses Turnier zu gewinnen. Wird es den Davosern gelingen, einen guten Spengler Cup zu spielen, könnte sich die Mannschaft positiv verwandeln.

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Letztes Jahr konnte Ambri am Spengler Cup jubeln, wird dieses Jahr der HC Davos jubeln? - keystone

Erfolgserlebnisse wirken auf Mannschaften wie Glückshormone und wird dem Team im neuen Jahr einen neuen Glanz erteilen. Das legendäre Turnier kann für den HC Davos ein Sprungbrett und ein «Knotenlöser» sein.

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