Uli Hoeness: FC Bayern war «auf dem Weg in die falsche Richtung»

«Unsere wichtigste Aufgabe in den kommenden zwei, drei Jahren wird sein, in Zusammenarbeit mit dem Aufsichtsrat einen erneuten Versuch zu unternehmen, den FC Bayern in die Zukunft zu führen», sagte Uli Hoeness in einem Interview der «Welt am Sonntag».

«Die Strukturen des Clubs sind zuletzt etwas verloren gegangen. Da waren zu viele Berater von aussen im Spiel – das müssen wir wieder auf Kurs bringen. Der FC Bayern muss wieder Leute in seinen Reihen haben, die die Identität des FC Bayern selbst bestimmen», forderte Hoeness. «Der FC Bayern war seit einiger Zeit auf dem Weg in die falsche Richtung, viele Koordinaten im Club waren verrutscht.»

Uli Hoeness und Karl-Heinz Rummenigge hatten sich für Oliver Kahn und Hasan Salihamidzic als Nachfolger entschieden. Beide Ex-Profis mussten im Sommer gehen.

Derzeit ist der ehemalige Finanzvorstand Jan-Christian Dreesen Vorstandsvorsitzender des FC Bayern. Rummenigge und Hoeness sind als Mitglieder des Sportausschusses wieder aktiv ins Transfergeschäft eingebunden.

«Wir sind wieder sehr eng zusammengewachsen und verstehen uns so gut wie nie», berichtete Hoeness. Dieser hatte mit Rummenigge in den vergangenen Jahrzehnten viele Meinungsverschiedenheiten. «Wir ziehen an einem Strang. Das trifft auf alle zu, die bei uns die Entscheidungen treffen, und das tut dem ganzen Verein gut.»

Der These, er könne nicht loslassen, widersprach Hoeness. «Das ist Unsinn», sagte er. «Viele mittelständische Unternehmen gehen kaputt, weil die Nachfolge nicht geregelt ist. Es war immer mein Ziel, dass wir das beim FC Bayern vorbildlich hinbekommen.»