Die Schweizer Nati tritt angesichts der Lage in Israel vorerst nicht zum Auswärtsspiel in der EM-Qualifikation an. Allerdings bleiben weiter viele Fragen offen.
Robert Breiter Schweizer Nati
Robert Breiter, Generalsekretär des SFV, erklärt die aktuelle Lage rund um die Schweizer Nati. - keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Der Zusammenzug der Schweizer Nati ist auf Mittwoch verschoben worden.
  • Unklar ist noch, wann das Spiel gegen Israel nachgeholt werden kann.
  • Sollte Israel aus der EM-Quali aussteigen müssen, verliert die Nati drei Punkte.

Die Verschiebung des EM-Qualifikationsspiels in Israel hat verschiedene Auswirkungen auf die Schweizer Nationalmannschaft. «Wir sind schockiert und tieftraurig über die erschütternden Ereignisse, über die Eskalation in Israel», so Robert Breiter.

Der Generalsekretär des Schweizerischen Fussballverbandes SFV sprach an einer Medienkonferenz in Zürich vielen Menschen aus der Seele. Der Fussball rückt in Anbetracht solcher Ereignisse in den Hintergrund. Dennoch musste man beim SFV in den letzten Tagen und Stunden wichtige Fragen klären.

Murat Yakin Schweizer Nati
Murat Yakin und die Schweizer Nati treffen vorerst nicht auf Israel. - keystone

Mit Ausbruch der Konflikte war schnell klar, dass die Partie gegen Israel kaum stattfinden würde. Dennoch musste der Verband die offizielle Weisung der UEFA abwarten. Nicht ausgeschlossen wurde beispielsweise, dass das Spiel auf neutralem Boden durchgeführt werden könnte.

Zunächst hiess es, dass der Entscheid am Montag gefällt werde. Daher blieb man beim ursprünglichen Plan, die Schweizer Nati am Montag in Zürich zu versammeln. Als bereits am Sonntagabend die Absage des Spiels erfolgte, krempelte man die Planung um und verschob den Zusammenzug auf Mittwoch.

Schweizer Nati mit langer Vorbereitung auf Belarus

Dafür hätten vor allem logistische Aspekte gesprochen, teilte der Verband mit. So musste man zum Beispiel für Dienstag, an dem ursprünglich der Flug nach Israel geplant war, keine neue Unterkunft suchen. Die Spieler – in Form des Spielerrats – seien wie Trainer Murat Yakin in den Entscheidungsprozess involviert worden. Sie hätten sich mit der Verschiebung zufrieden gezeigt.

Schweizer Nati Zusammenzug
Die Schweizer Nati wird erst am Mittwoch zusammenkommen. - Keystone

Profitiert die Schweizer Nati nun von der längeren Vorbereitung auf Belarus? Gerade in der Nationalmannschaft wird oft beklagt, die gemeinsame Vorbereitungszeit sei zu kurz. Ist es trotzdem ein Vorteil, dass die Schweiz in dieser Woche bloss ein Spiel bestreitet? Oder fehlt dem Team am Sonntag der Rhythmus?

Es dürfte eher Ersteres der Fall sein. Der Zusammenzug wäre sowieso äusserst kurz gewesen. Das Team hätte das Programm mit Vorbereitung und zwei Spielen innert sieben Tagen abgewickelt. Allein die Flüge nach Tel Aviv und zurück hätten viel Zeit gekostet.

Nun können die Spieler, die am Wochenende im Club-Einsatz waren, zwei freie Tage geniessen. Anschliessend können sie sich ohne Reisestress auf das Heimspiel in St. Gallen vorbereiten. Dort empfängt man Belarus, das drei Tage davor im Exil in Budapest auf Rumänien trifft.

Trifft die Schweizer Nati überhaupt auf Israel?

Unklar bleibt vorerst, wann das Spiel gegen Israel nachgeholt werden könnte. Die UEFA verweist auf die am Sonntag veröffentlichte Mitteilung, wonach weitere Informationen zum verschobenen Spiel in Bälde folgen sollen.

Denkbar ist, dass das Spiel am 15. November nachgeholt werden könnte, drei Tage vor dem Heimspiel gegen Kosovo in Basel. Im gleichen Zusammenzug würde die Schweizer Nati auch noch auf Rumänien treffen. Breiter zeigte sich grundsätzlich offen für diesen Vorschlag, allerdings sagte er auch, dass alles zu diesem Thema derzeit «Kaffeesatzlesen» sei.

Schweizer Nati
Rund um die Schweizer Nati gibt es noch viele offene Fragen. - keystone

Denn die UEFA hat vorerst offengelassen, ob Israel am Sonntag das Auswärtsspiel gegen Kosovo bestreiten wird. Falls die Partie durchgeführt wird, spräche einiges für die November-Variante. Derzeit sieht es jedoch nicht so aus, als würde die israelische Nationalmannschaft am Sonntag in Kosovo antreten. Zu unübersichtlich ist die Lage im Land.

Falls dieses Spiel ebenfalls verschoben wird, käme es zu einem Engpass. Vier Partien in der Länderspiel-Phase im November anzusetzen, ist kaum möglich. Man müsste wohl auf einen ausserordentlichen Termin ausweichen.

Ist ein Nachholen gar nicht möglich, würden alle bisher gespielten Partien mit israelischer Beteiligung aus der Wertung fallen. Die Schweiz, die Ende März in Genf mit 3:0 gegen Israel gewann, würde drei Punkte verlieren. Verfolger Rumänien würde demnach nach Punkten zur Schweiz aufschliessen.

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