Woche 18 der Regular-Season verspricht Hochspannung. Elf Teams hegen Chancen auf die verbleibenden fünf Playoff-Plätze in der NFL.
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Josh Allen und die Buffalo Bills kämpfen um die Playoffs in der NFL. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Es bahnt sich ein mitreissendes Finale in der NFL-Regular-Season an.
  • In der AFC sind noch drei, in der NFC zwei Playoff-Plätze zu vergeben.
  • Die Bills, Jaguars, Texans, Packers und Buccaneers haben momentan die besten Karten.
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Alle Jahre wieder steht am letzten Spieltag der regulären Saison das grosse Rechnen an: Während bereits neun von vierzehn Playoff-Plätzen vergeben sind, kämpfen elf Teams um die verbleibenden fünf. Indes ist der Ausgang von zwölf der sechzehn Partien von Woche 18 in irgendeiner Weise relevant für die Endrundenzusammensetzung.

Wir versuchen etwas Licht ins Dunkel dieses Zahlendschungels zu bringen. Und zeigen euch die Ausgangslage vor dem Regular-Season-Finale der NFL.

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AFC-Playoff-Wahrscheinlichkeiten (gemäss NFL):

Buffalo Bills: 86%

Jacksonville Jaguars: 68%

Houston Texans: 54%

Indiannapolis Colts: 46%

Pittsburgh Steelers: 46%

Alles oder nichts für die Bills

In der AFC bahnt sich ein packendes Regular-Season-Finale an. Während die Titel in der nördlichen (Ravens) und westlichen (Chiefs) Division bereits vergeben sind, steht die Entscheidung im Osten und Süden noch aus.

In der AFC East schien den Miami Dolphins der erste Divisionstitel seit 16 Jahren auf sicher. Nach dreizehn Spieltagen standen die rivalisierten Buffalo Bills nur bei 6-6. Und hatten einer der schwersten verbleibenden Spielpläne der Liga vor sich, die Dolphins derweil lagen bei 9-3.

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Für Josh Allen und Co. geht es am letzten Spieltag ums Ganze. - Keystone

Dank einer fulminanten Schlussphase der Bills mit vier Siegen in Folge und einem durchwachsenen Finish der Dolphins kommt es nun doch noch zu einem Duell um die AFC-East-Krone am letzten Spieltag.

Während die Miami Dolphins das Playoff-Ticket bereits lösen konnten, geht es für die Bills am Sonntag ums Ganze. Bei einer Niederlage könnte ihre Saison vorbei sein. Je nach Ausgang der anderen Partien.

Wenn dann nämlich die Jaguars und die Steelers ihre jeweiligen Matchups gewinnen und das Spiel Texans vs. Colts nicht in einem Unentschieden endet, sind die Bills raus.

Diesem komplexen, aber realistischen Szenario können die Bills ganz einfach mit einem Auswärtssieg entgehen. Dann wären sie gar die Nummer-2-Seed der Konferenz. Und könnten die Playoffs im eigenen Stadion starten.

Alles oder nichts also für Josh Allen und Co. Hoffnung gibt ihnen die Tatsache, dass die Dolphins Josh Allen offensichtlich liegen: In 11 Karrierespielen gegen die Floridianer hat dieser eine Bilanz von 9-2.

Dreikampf in der AFC South

In der AFC South rechnete heuer so mancher mit einer klaren Nummer: Die Jacksonville Jaguars galten lange als Favorit für den Divisionstitel. Quarterback Trevor Lawrence musste jedoch zuletzt auf einige wichtige Teamkollegen in der Offensive verzichten und war selbst angeschlagen.

Folglich ist die dynamische Jaguars-Offensive etwas in Schieflage geraten. Die dezimierten Jaguars stehen aktuell nur bei 9-7, gleichauf mit den Indiannapolis Colts und Houston Texans. Vor dem letzten Spieltag steht die Division also weit offen.

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Die Jacksonville Jaguars und Running-Back Travis Etienne feierten zuletzt einen überlegenen Sieg gegen die Panthers. - Keystone

Gleichwohl haben die Jaguars im Dreikampf um die Division das Zepter selbst in der Hand. Gewinnen sie gegen die Tennessee Titans, die keine Playoff-Chancen mehr hegen, kann ihnen den zweiten Divisionstitel in Folge niemand nehmen

Von grosser Bedeutung für Lawrences Jaguars ist der Status von Lieblingsanspielstation Christian Kirk. Es ist noch unklar, ob der beste Passempfänger der Jaguars am Sonntag mittun kann. Kirk fehlte seit Woche 13 mit einer Rumpfverletzung.

Profitieren die Colts oder die Texans?

Bei einer Niederlage der Jaguars würde einer der beiden anderen AFC-South-Mannschaften nutzniessen.

Das zweite Divisionsspiel zwischen den Indiannapolis Colts gegen die Houston Texans ist ein sogenanntes «Win-and-in»-Spiel: Der Sieger der Partie darf Playoff-Football spielen, der Verlierer geht leer aus. Spielen die beiden unentschieden – in der NFL eher unwahrscheinlich – wird’s kompliziert. Dann kommt es nämlich auf die Pittsburgh Steelers an.

Dazu später mehr.

Aktuell sind die Texans gegen die Colts leicht favorisiert. Sie können auf die Dienste von C.J. Stroud zählen, der nach auskurierter Hirnerschütterung wieder fit ist.

Der Quarterback wird heuer mit grosser Wahrscheinlichkeit den Titel des besten Rookies abstauben. In 14 Spielen warf er 3844 Yards und 21 Touchdowns. Der unverhoffte Playoff-Einzug wäre die Krönung einer beeindruckenden Rookie-Saison.

Steelers müssen auf Schützenhilfe hoffen

Bei den Pittsburgh Steelers hat es Headcoach Mike Tomlin einmal mehr geschafft, aus einer bestenfalls mittelmässigen Mannschaft ein ernstzunehmender Anwärter auf die Playoffs zu machen. Die Steelers stehen bei 9-7. In seiner nun 17-jährigen Karriere als Headcoach in Pittsburgh beendete er noch nie eine Saison mit einer negativen Bilanz.

Gleichwohl müssen die Steelers auf reichlich Schützenhilfe hoffen, wenn sie nach einem Jahr Pause wieder Playoff-Football spielen wollen. Ein Sieg gegen die Ravens am Samstag reicht nämlich nur dann zum Endrundeneinzug, wenn entweder die Bills oder die Jaguars verlieren. Oder die Partie zwischen den Texans und den Colts in einem Unentschieden endet.

Ausserdem müssten sie bei einem eigenen Unentschieden auf eine Jaguars-Niederlage und einen Gewinner im Texans-Colts-Spiel hoffen. Gar bei einer Niederlage hätten die Steelers noch eine minimale Chance, den Sprung doch noch zu schaffen.

Dann nämlich, wenn Jacksonville verliert, die Broncos gegen die Raiders gewinnen und die Texans und Colts sich nicht mit einem Unentschieden trennen. Die Chancen dazu stehen aber gemäss NFL bei nur 16 Prozent.

Die Steelers treffen bereits am Samstagabend (22.30 Schweizer Zeit) auf die Baltimore Ravens.

NFC-Playoff-Wahrscheinlichkeiten (gemäss NFL):

Green Bay Packers: 64%

Tampa Bay Buccaneers: 63%

New Orleans Saints: 30%

Seattle Seahawks: 25%

Atlanta Falcons: 14%

Minnesota Vikings: 4%

Buccaneers haben es selbst in der Hand

In der NFC stehen bereits fünf Playoff-Teams fest: Die 49ers, Eagles, Cowboys, Lions und Rams. Die 49ers sind als Nummer-1-Seed gesetzt und erhalten das Freilos in der ersten Endrunde. Die Eagles kämpfen noch gegen die Cowboys um die NFC East.

Die NFC South ist derweil genauso umkämpft wie das Pendant in der AFC: Drei der vier Mannschaften stehen bei einer Bilanz von 8-8.

Die Nase vorne haben momentan die Tampa Bay Buccaneers: Sie treffen im letzten Spiel auf die Carolina Panthers. Das Team mit der schlechtesten Bilanz der Liga (2-14) sollte eigentlich ein Selbstläufer sein für die Mannschaft um Quarterback Baker Mayfield.

Sollten die Bucs auf der Zielgerade straucheln, würden entweder die Atlanta Falcons oder die New Orleans Saints den Divisionstitel abstauben. Die beiden Mannschaften treffen im Direktduell aufeinander. Obschon weder die Saints noch die Falcons überzeugen konnten in dieser Saison, haben sie dank der eher schwachen Division eine Chance auf Playoff-Football.

Ringen um den NFC-Wild-Card-Spot

Neben dem NFC-South-Titel ist auch der siebte und letzte Playoff-Platz der NFC noch zu vergeben. Im Rennen um den Wild-Card-Spot stehen derzeit die Green Bay Packers in der Pole-Position.

In der ersten Spielzeit nach Aaron Rodgers zeigen diese eine solide Saison und stehen nun bereits mit einem Fuss in der Endrunde. Im «Win-and-In»-Spiel gegen die Chicago Bears können sie selbst über ihr Schicksal entscheiden. Einfach werden es ihnen die Rivalen aus Chicago jedoch nicht machen.

Justin Fields, der Bears-Quarterback, stichelte im Vorfeld gegen die Packers: «Ihre Fans werden laut sein, weil es ausser Football nicht viel zu machen gibt in Green Bay.» Angesichts dessen, was für die Packers auf dem Spiel stehe, wäre ein Sieg im Lambeau Field ein tolles Gefühl, so Fields weiter.

Für die Seattle Seahawks hat der diesjährige letzte Spieltag indes ein Hauch von Déjà-vu: Im vergangenen Jahr waren es die Detroit Lions, die den Seahawks mit einem für sie bedeutungslosen Sieg gegen die Green Bay Packers zum Playoff-Einzug verholfen hatten.

Die Seahawks müssen auswärts gegen die Arizona Cardinals ran. Mit einem Sieg und einer Niederlage der Packers würden sie zum zweiten Jahr in Folge als NFC-Wild-Card Playoff-Football spielen.

Saints und Vikings mit geringer Chance auf Wild-Card

Wenn die Saints trotz einem Sieg den Divisionstitel nicht klarzumachen vermögen, dann könnten sie immer noch via Wild-Card in die Playoffs rutschen. Dafür müssten sowohl die Packers wie auch die Seahawks entweder verlieren oder unentschieden spielen.

Rein rechnerisch haben auch die Minnesota Vikings noch eine Chance auf die Playoffs. Für den Fall, dass sie gegen die favorisierten Lions – die noch um eine bessere Positionierung in der Konferenz spielen – gewinnen, müssten auch die Packers, Seahawks und Buccaneers oder Saints verlieren.

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