Ottmar Hitzfeld kritisiert DFB für Umgang mit Özil und Gündogan
Für den ehemaligen Bundesliga- und Nati-Trainer Hitzfeld hat der Umgang mit der Causa «Özil/Gündogan» zum schlechten WM-Abschneiden der Deutschen beigetragen.
Das Wichtigste in Kürze
- Ottmar Hitzfeld hätte Özil und Gündogan nicht an die WM mitgenommen.
- Der ehemalige Nati-Trainer hätte den Fall bis nach dem Turnier ruhen lassen.
Trainer-Legende Ottmar Hitzfeld hat den DFB für den Umgang mit Mesut Özil und Ilkay Gündogan kritisiert. «Ich glaube, dass man Özil und Gündogan damit keinen Gefallen getan hat, sie mit zur WM zu nehmen, wo sie unter so gewaltigem Druck standen. Man hätte sie aus meiner Sicht schützen müssen und zu Hause lassen, um danach wieder einen Neuanfang zu machen. Dann hätte man während der WM Ruhe gehabt, das Thema wäre gegessen gewesen», sagte der ehemalige Trainer der Schweizer Nati dem «Sportbuzzer».
Die Affäre um die Erdogan-Fotos habe «sicher auch Einfluss auf die Mannschaft» gehabt, schrieb der 69-Jährige in seiner am Mittwoch veröffentlichten Kolumne. «Die Spieler wurden ja ständig damit konfrontiert und bekommen auch mit, was geschrieben wird. Das war sicher nicht förderlich», sagte der frühere Bundesliga-Trainer.
Im Vorfeld der WM in Russland hatten Özil und Gündogan durch gemeinsame Fotos mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan für einen Eklat gesorgt, dessen Nachwirkungen die deutsche Elf durch das Turnier begleiteten. Nach dem Vorrunden-Aus der Elf von Bundestrainer Joachim Löw hatten DFB-Präsident Reinhard Grindel und Nationalmannschaftsmanager Oliver Bierhoff zuletzt eine öffentliche Erklärung des bislang zu dem Thema schweigenden Weltmeisters Özil verlangt. Der Vorsitzende des Zentralrats der Muslime in Deutschland forderte am Dienstag den Rücktritt von Bierhoff und Grindel.