WM 2018: Diese Youngsters könnten durchstarten
Ronaldo, Messi oder Neymar kennt man. Nau stellt sieben 20- bis 24-jährige Talente vor, die nach der WM vielleicht auch sehr bekannt sein werden.
Das Wichtigste in Kürze
- Sind das die kommenden Stars des Weltfussballs?
- Diese sieben Jungtalente haben das Zeug zum WM-Star.
Die ganze Welt wartet gespannt auf den Beginn der WM 2018. Wie jedes Turnier bietet auch die diesjährige Weltmeisterschaft weniger bekannteren Spielern die Chance, mit starken Leistungen auf sich aufmerksam zu machen. Nau präsentiert Ihnen einige mögliche Stars dieser WM.
Hirving Lozano (22), Mexiko
Der wendige Flügel hat eine Riesen-Saison in der niederländischen Eredivisie hinter sich. Für den PSV Eindhoven erzielte der 22-jährige Rechtsfuss in 29 Spielen 17 Tore. Lozano hat sich ultraschnell an den europäischen Fussball gewöhnt, kam er doch erst vor einem Jahr aus der mexikanischen Liga von Pachuca. Auch in der Nationalmannschaft hat Lozano, der aus Mexiko City stammt, schon sieben Tore erzielt. Kein Wunder hat er die Aufmerksamkeit zahlreicher europäischer Vereine auf sich gezogen. Und mit seinem Agenten Mino Raiola – der exzentrische Italo-Holländer vertritt auch Spieler wie Ibrahimovic oder Balotelli – dürfte es nicht mehr lange dauern, bis Lozano in einer grossen Liga Millionen verdient.
Sergej Milinkovic-Savic (23), Serbien
Wer sich für die italienische Serie A interessiert, kennt Sergej Milinkovic-Savic. 14 Tore hat der offensive Allrounder in der laufenden Saison für Lazio Rom insgesamt erzielt. Ein Topwert für einen nominellen Mittelfeldspieler. Der serbisch-spanische Doppelbürger gehörte in der vergangenen Saison zu den Attraktionen der italienischen Liga. Um den 1,91 Meter grossen Rechtsfuss ist ein richtiger Hype entstanden. Lazio-Präsident Lotito lehnte kürzlich gar ein Paket über rund 100 Millionen Euro von Juventus ab. Umso erstaunlicher ist es, dass der letzte serbische Nationaltrainer Muslin nicht auf den Shooting-Star setzte. Vielleicht wurde er auch gerade deswegen trotz WM-Qualifikation entlassen. Muslins Nachfolger Krstajic baut dagegen voll und ganz auf Milinkovic-Savic.
Ante Rebic (24), Kroatien
Bundesliga-Fans kennen den Offensivmann von Frankfurt bereits gut. Bei den Eintracht-Anhängern machte sich Rebic dank seiner zwei Tore im DFB-Pokal-Final unsterblich. Dem 24-Jährigen gelang erst in dieser Saison so richtig der Durchbruch. Mit seiner Kombination aus Physis und Geschwindigkeit bringt er vor allem von der Seite viel Zug zum Tor. Für die kroatische Nationalmannschaft könnte er genau der Flügel sein, den das Team seit Jahren als Pendant zu Ivan Perisic sucht. Bisher musste Kroatien auf dieser Position immer auf einen gelernten Mittelfeldspieler setzen. Mit Luka Modric und Ivan Rakitic in der kroatischen Schaltzentrale dürften Rebics Stärken an der WM zum Zug kommen. Kann er sich in Russland auch international einen Namen machen?
Breel Embolo (21), Schweiz
Die Karriere des Schweizer Riesentalents ist von Pech und Verletzungen kontaminiert. Bei Basel hat er mit aussergewöhnlichen Leistungen auf sich aufmerksam gemacht. Doch kaum hatte er sich nach seinem Transfer zu Schalke in der Bundesliga akklimatisiert, verletzte er sich schwer an Unterschenkel und Fussgelenk und fiel lange aus. Der Mittelstürmer konnte seine Klasse auf dem Feld in Gelsenkirchen noch nicht voll unter Beweis stellen, hat sich mit seiner Art aber viele Sympathiepunkte geholt. Embolo gehört auch in der Schweizer Nati zu den absoluten Publikumslieblingen. Ist die WM 2018 endlich sein Durchbruch?
Alireza Jahanbakhsh (24), Iran
Beidfüssig. Schnell. Stark. Der Iraner Alireza Jahanbakhsh sorgt bei Alkmaar in der niederländischen Eredivisie für Spektakel. In Liga und Cup erzielt der Flügel 22 Tore und gibt dazu noch 14 Torvorlagen. Die Quote in der A-Nationalmannschaft ist mit 4 Toren in 34 Länderspielen noch etwas weniger gut. 2013 wechselte Jahanbakhsh für 250'000 Euro aus dem Iran nach Holland. Inzwischen hat sich sein Marktwert verzehnfacht. Angesichts der Torquoten ist der 24-Jährige aber immer noch ein «Schnäppchen». Ob nach der WM jemand zuschlägt?
Wilfred Ndidi (21), Nigeria
Ndidi nahm keinen einfachen Job an. Beim englischen Premier League Club Leicester musste er sofort die Verantwortung im defensiven Mittelfeld übernehmen. Dabei hat der Überraschungsmeister von 2016 seit dem Titelgewinn die besten Spieler verloren und wäre 2017 beinahe abgestiegen. Ndidi absolvierte insgesamt 38 Spiele, gab den Foxes die defensive Stabiltät zurück und führte den Club zurück ins Mittelfeld der Liga. Der schlaksige Nigerianer wechselte für knapp 18 Millionen Euro vom belgischen Genk nach England – mehr als das doppelte als sein damaliger Marktwert. Die Scouts von Leicester haben einen guten Job gemacht und die Qualitäten Ndidis richtig eingeschätzt. Auch in der Nationalmannschaft hat sich der erst 21-Jährige bereits einen Stammplatz in der Schaltzentrale gesichert.
Renato Tapia (22), Peru
Neben der überraschenden «Begnadigung» von Peru-Star Paolo Guerrero war Renato Tapia das grosse Thema beim Testspiel der Südamerikaner in St. Gallen gegen Saudi Arabien. Der 22-jährige defensive Mittelfeldspieler absolvierte in der vergangenen Saison 27 Spiele für Feyenoord Rotterdam, darunter auch vier in der Champions League. Bei der WM-Quali und auch zuletzt bei den Vorbereitungsspielen war Tapia einer der auffälligsten Peruaner. Dank seiner Spielübersicht und seiner Zweikampfstärke ist der junge Spieler aus Lima entscheidend für das Abschneiden Perus bei deren erster WM seit 1982.