Umfrage sieht Vorsprung für Befürworter von neuem Stadion

Einen Monat vor der Abstimmung in der Stadt Zürich über ein neues Fussball-Stadion auf dem Hardturm liegen die Befürworter laut einer Umfrage vorne.

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Demnach würden 54 Prozent der Stadtzürcher Stimmbevölkerung ein Ja in die Urne legen.

27 Prozent würden die Voralge ablehnen und 19 Prozent sind noch unentschlossen oder machten keine Angaben, wie aus der am Dienstag veröffentlichten repräsentativen Umfrage des Forschungsinstituts Demoscope im Auftrag der SRF-Sendung «Schweiz aktuell» hervorgeht.

Obwohl die SP und die Grünen die Nein-Parole herausgegeben haben, würden laut der Umfrage 43 Prozent der linken Wählerinnen und Wähler ein Ja einwerfen, 39 Prozent würden Nein sagen.

Bei der Frage nach den Vorteilen der Vorlage nannte eine Mehrheit von 35 Prozent das Argument, dass Zürich ein «richtiges» Fussballstadion erhalten würde. Bei den Nachteilen nannten die Teilnehmenden die Hochhäuser respektive den Schattenwurf an erster Stelle.

Die telefonische Umfrage wurde vom 15. bis 23. Oktober bei insgesamt 1000 in der Stadt Zürich stimmberechtigten Personen ab 18 Jahren durchgeführt. Der Fehlerbereich liegt bei +/-3,1 Prozentpunkten.

Stadion mit Wohnungen und Büros

Die Stimmberechtigten entscheiden am 25. November, ob die Fussballclubs FCZ und GC auf dem Hardturm-Areal eine neue Heimat erhalten. Das Projekt «Ensemble» der Investoren HRS, Immobiliengefässe der Credit Suisse sowie Allgemeine Baugenossenschaft Zürich (ABZ) sieht auf dem rund 55'000 Quadratmeter grossen Areal ein Stadion für rund 18'000 Zuschauer, 174 Genossenschaftswohnungen und zwei 137 Meter hohe Wohn- und Bürotürme mit rund 600 Wohnungen vor. Die gesamten Investitionen belaufen sich auf rund 570 Millionen Franken.

Der Investor will mit den Wohntürmen das Stadion querfinanzieren. Dadurch müsste sich die Stadt weder am Bau noch am Betrieb finanziell beteiligen. Mit einem reduzierten Baurechtszins auf den Baufeldern, auf denen die Türme stehen werden, unterstützt sie das Projekt aber trotzdem: Der Einnahmeverzicht beläuft sich jährlich auf maximal 1,7 Millionen Franken.

Die Parteien sind gespalten - teilweise sogar intern: Ja zum Stadion sagen neben dem Stadtrat die Parteien FDP, GLP, SVP, BDP und EVP, Nein die SP und die Grünen, die AL hat Stimmfreigabe beschlossen. Es haben sich verschiedene Komitees gebildet, beispielsweise ein bürgerliches Nein- und ein linkes Ja-Komitee.

Die SP hat eine Initiative für ein von der Stadt finanziertes Stadion ohne Hochhäuser gestartet und will sie noch vor der Abstimmung einreichen. Stadionkritiker wollen ausserdem mittels Stimmrechtsrekurs die Abstimmung verschieben. Sie haben bereits angedroht, sollte der Bezirksrat erst nach dem 25. November rechtskräftig entscheiden, gegen das Abstimmungsergebnis vorzugehen.