Uni Basel - Vernehmlassung zur Strategie 2022–2030 eröffnet

Mit dem Versand an die Regenz der Universität Basel beginnt die Vernehmlassung der Strategie 2022–2030. Bis im Herbst soll die definitive Fassung stehen und vom Universitätsrat verabschiedet werden.

Das Kollegienhaus der Universität Basel. - Universität Basel

In den vergangenen Monaten haben Universitätsrat und Universitätsleitung unter Einbezug verschiedener Gruppierungen der Universität Basel die Strategie 2022–2030 erarbeitet. Der Universitätsrat hat den Entwurf in seiner letzten Sitzung verabschiedet, und mit der Zustellung an die Mitglieder der Regenz geht die Strategie 2022–2030 der Universität Basel nun in die Vernehmlassung. Damit haben die verschiedenen Gruppierungen der Universität Basel in den nächsten Wochen die Möglichkeit, ihre Anliegen einzubringen. Nach einer Überarbeitung soll die definitive Fassung im Herbst 2019 vom Universitätsrat verabschiedet werden. Die Strategie 2022–2030 bildet die Basis zur Erstellung des Antrags an die Trägerkantone für die Leistungsperiode 2022–2025.

Mit der Strategie 2022–2030 stellt die Universität Basel die Weichen für ihre erfolgreiche Entwicklung in den kommenden zehn Jahren. Ziel ist es, sich weiterhin als ausgezeichnete Lehr- und Forschungsinstitution, die sowohl regional verankert als auch international vernetzt und sichtbar ist, zu positionieren. Die Universität will als profilierte Volluniversität ihren Mitarbeitenden optimale Forschungsbedingungen zur Verfügung stellen und ihren Studierenden ein anspruchsvolles, vielseitiges Studium ermöglichen. Den sich zuspitzenden Wettbewerb auf nationaler und internationaler Ebene sieht sie als Ansporn, um sich stets zu verbessern und einen wesentlichen Beitrag zum wissenschaftlichen Fortschritt, zur Innovationskraft und zur Attraktivität der gesamten Region Basel als Lebens- und Arbeitsort zu leisten.

Vier Strategische Leitlinien

Vier übergeordnete Leitlinien bilden den allgemeinen Rahmen für die einzelnen strategischen Zielsetzungen und Massnahmen. Unter dem Motto «Agilität fördern» will die Universität dezentrale Handlungsspielräume mit agilen Führungsstrukturen und einer effizienten Organisation verbinden. «Die Universität weiter öffnen» beschreibt das Bestreben, die Zusammenarbeit mit Partnerinstitutionen auszubauen, einen intensiven Kontakt zu Politik, Wirtschaft und Gesellschaft zu pflegen und aktiv zum gesellschaftlichen und kulturellen Leben der Region beizutragen. Die Leitlinie «Identifikation mit der Universität stärken» formuliert das Anliegen, alle Angehörigen für ihre strategischen Ziele zu gewinnen und ihnen ein motivierendes Umfeld zu bieten sowie die Bevölkerung, die Politik und die Wirtschaft für ihre Vision zu begeistern. Schliesslich wird die Universität in den kommenden Jahren vermehrt die einzigartigen «Standortvorteile nutzen», die den Kultur- und Wirtschaftsraum am Dreiländereck auszeichnen, indem sie noch stärker Kooperationen mit regionalen Partnern eingeht.

Zielsetzungen in fünf Themenbereichen

Im Bereich der Forschung will die Universität Basel dank wissenschaftlicher Höchstleistungen ihre internationale Sichtbarkeit und Attraktivität weiter steigern. Ein neuer Think Tank soll das Rektorat in strategischen Fragen zur Weiterentwicklung der Forschung in neuen Themenfeldern beraten. Im Zusammenhang mit dem digitalen Wandel wird die Universität zukunftsträchtige Bereiche stärken und den Zugang zu forschungsrelevanten Daten sichern.

Die Lehre hat zum Ziel, die Studierenden zu eigenständigem, kompetentem und verantwortungsbewusstem Wirken in Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft zu befähigen. Dabei werden die Stärken einer Forschungsuniversität besser für die Lehre genutzt. Ein besonderes Augenmerk gilt auch der Auseinandersetzung mit verschiedenen Dimensionen des digitalen Wandels. Die universitäre Gemeinschaft soll gepflegt und gestärkt werden. In einer gelebten Kultur von Diversity und Nachhaltigkeit wird dem Inclusion Management und den interkulturellen Kompetenzen besondere Beachtung geschenkt.

Durch einen Ausbau der nationalen und internationalen Partnerschaften wird die Universität Basel ihre Attraktivität erhöhen. Es gilt dabei, die studentische Mobilität zu erhöhen und gemeinsame Doktoratsprogramme auszubauen. Zur Stärkung bestimmter Forschungsgebiete werden vermehrt Kooperationen mit anderen forschungsstarken universitären Hochschulen eingegangen. Darüber hinaus will die Universität eine zentrale Rolle im regionalen Innovationssystem einnehmen, die Gründung von Spin-offs und Start-ups fördern und die Zusammenarbeit mit Unternehmen intensivieren, ohne dabei die Freiheit von Lehre und Forschung in Frage zu stellen.

Zwei Projekte zur Stärkung des gesellschaftlichen Impacts

Mit zwei strategischen Projekten will die Universität ihren gesellschaftlichen Impact stärken: Der Bio-Campus Oberrhein soll im Rahmen des Eucor-Verbundes zum europaweit führenden Innovationscluster für die Life Sciences ausgebaut werden. Ziel ist es, über die Grenzen des Dreiländerecks hinaus ein dynamisches, innovationsbegeistertes und vernetztes Ökosystem mit hoher internationaler Sichtbarkeit zu bilden. Mit dem Forum Basiliense wird eine internationale Plattform geschaffen, um aktuelle, politisch, ökonomisch und gesellschaftlich relevante Fragestellungen im Rahmen interdisziplinärer Projekte zu behandeln.

Grundsätze der Finanzierung

Im Kontext des sich zuspitzenden nationalen und internationalen Wettbewerbs um hervorragende Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, Kooperationspartner und Forschungsgelder muss sich die Universität aktiv weiterentwickeln und verbessern, will sie international sichtbar und attraktiv bleiben, was auch zusätzliche Investitionen verlangt. Um ihre Finanzierungsbasis zu erweitern, wird sie unter anderem ihre Fundraising-Aktivitäten weiter ausbauen und professionalisieren. Gleichzeitig ist die Universität darauf angewiesen, genügend Unterstützung von den Trägerkantonen und dem Bund zu erhalten. Nur so wird sie ihre Strategie 2022–2030 umsetzen und sich im Interesse der Region erfolgreich weiterentwickeln können.