Vier neue Hochhäuser: Die ETH schiesst bald in die Höhe

Die ETH wächst: bei Studium, Lehre, Forschung – und deshalb bald auch in die Höhe. Weil sie aus allen Nähten platzt, sollen am Standort Hönggerberg gleich mehrere Hochhäuser entstehen. Das passt nicht allen.

Ein Gebäude der ETH Hönggerberg - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Die ETH Hönggerberg wächst bald massiv in die Höhe.
  • Sie will gleich mehrere Hochhäuser bauen. Dagegen zeichnet sich aber bereits Widerstand ab.
  • Bevor mit dem Bau gestartet werden kann, braucht es neue Sonderbauvorschriften.

Die ETH will bauen. Und zwar nicht in die Breite, sondern in die Höhe. Am Standort Hönggerberg sollen gleich mehrere Hochhäuser entstehen, die teils bis zu 80 Meter hoch werden sollen.

Dafür hat sie zusammen mit Kanton und Stadt den Masterplan «ETH Campus Hönggerberg 2040» erarbeitet. Dieser sieht vor, dass die Baumasse von rund 1,3 Millionen auf 1,9 Millionen Kubikmeter erweitert wird. Damit soll der Platzbedarf für die nächsten Jahrzehnte gedeckt werden.

Widerstand zeichnet sich ab

Der Stadtrat hatte dem Plan bereits im Dezember 2016 zugestimmt. Doch die Umsetzung dürfte dennoch nicht einfach werden, denn der Bau ist mit den heutigen Planungsinstrumenten gar nicht möglich, wie es in einer Mitteilung der ETH heisst. Es sind Sonderbauvorschriften nötig. Zudem dürften der Denkmalschutz und der Widerstand gegen Hochhäuser die Verantwortlichen noch beschäftigen.

Gemäss Plan sollen während der Arbeiten drei als schützenswert eingestufte Gebäude ersetzt werden, was vom Heimatschutz mit kritischem Blick verfolgt werden dürfte, wie dessen Präsidentin Barbara Truog bereits vor den Medien ankündigte.

Das Gelände der ETH Hönggerberg gleicht einem Quartier. - Keystone

«Eine reine Machtdemonstration»

Und auch anderswo regt sich bereits Widerstand: In Affoltern sammelt der Quartierverein derzeit Unterschriften gegen das Hochhaus, wie die «NZZ» schreibt. Ein 80 Meter hohes Gebäude auf einem Hügel sei überdimensioniert, so das Argument. Es handle sich um «eine reine Machtdemonstration der Hochschule», heisst es in einer Mitteilung des Vereins.

Dem widerspricht die ETH klar: Die Hochhäuser seien weder einer modischen Entwicklung geschuldet, noch seien sie ein Imponiergehabe der ETH, entgegnet Ulrich Weidmann, ETH-Vizepräsident für Personal und Ressourcen.

Umfrage

Was halten Sie von den geplanten Hochhäusern der ETH Hönggerberg?

Ich finde es gut. Der Platzmangel zwingt die ETH zu diesem Schritt.
54%
Ich bin dagegen. Die Türme passen nicht ins Landschaftsbild.
46%