Spitex wechselt erneut Geschäftsführung

In der Spitex Bern sind die Turbulenzen auch nach der fast kompletten Erneuerung des Verwaltungsrats nicht vorüber.

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Der Verwaltungsrat hat entschieden, sich von der interimistischen Geschäftsführerin Christine Schneider zu trennen und mit Judith Liechti eine neue interimistische Leiterin einzusetzen. Wie die Mitte Juni neu gewählte Verwaltungsratspräsidentin Therese Frösch am Dienstag auf Anfrage sagte, geht die Freistellung von Schneider auf zwei Gründe zurück. Erstens habe sie, Frösch, nach Beginn ihrer Arbeit als Spitex-Verwaltungsratspräsidentin festgestellt, dass zwei Kaderleute gekündigt hätten und eine weitere Kaderfrau krank geschrieben gewesen sei.

Als Begründung für ihren Abgang respektive ihre Krankheit hätten diese drei Personen angegeben, sie könnten mit der neuen Geschäftsführerin nicht zusammenarbeiten. Zudem sei ein von 40 Angestellten unterzeichnetes Schreiben eingegangen mit der Aufforderung, die Gründe für diese zwei Kündigungen zu untersuchen.

In Gesprächen mit anderen Kaderleuten sei sie auf weitere Skepsis gegenüber Schneider gestossen, so Frösch weiter. Zweitens habe Schneider den Verwaltungsrat kritisiert für dessen Entscheid, die Stelle der Spitex-Geschäftsführerin neu auszuschreiben. Frösch sagte, Schneider sei nur mit einem befristeten Arbeitsvertrag ausgestattet gewesen. Sie hätte sich für die Stelle bewerben können.

Nach dem Abgang von Christine Schneider seien nun die zwei Personen, die gekündigt hätten, wieder zurückgekommen. Zudem mache der Bildungsverantwortliche im Mandatsverhältnis weiter. Das vermittle Sicherheit. Seit vergangenem Samstag ist die Stelle der Spitex-Bern-Geschäftsführung im Stellenmarkt ausgeschrieben. Frösch bestätigte mit diesen Aussagen eine Meldung der «Berner Zeitung».

Turbulente Zeiten

Die Spitex Bern mit ihren rund 400 Angestellten hat turbulente Zeiten hinter sich. Für Schlagzeilen sorgte im Winter zunächst die Freistellung von Daniel Piccolruaz, der eigentlich Geschäftsführer der Spitex Seeland ist.

Er sollte die Spitex Bern im Mandatsverhältnis neu organisieren und kam zum Schluss, die Organisation habe eine aufgeblasene Verwaltung. Der Verwaltungsrat warf Piccolruaz umgekehrt vor, ein Komplott zur Destabilisierung der Spitex Bern organisiert zu haben.

Etwas später gab die damalige Spitex-Bern-Verwaltungsratspräsidentin Rahel Gmür ihre Demission bekannt. Sie war wegen ihres Lohns von rund 185'000 Franken hart kritisiert worden.

Auch der bernische Gesundheits- und Fürsorgedirektor Pierre Alain Schnegg (SVP) schaltete sich im Frühling in den Streit ein, als er den damaligen Spitex-Verwaltungsrat zum Rücktritt aufforderte.

Schneider, die Anfang Februar interimistisch Piccolruaz' Nachfolge übernommen hatte, hat nun also auch nur ein paar Monate diesen Posten innegehabt. Die Nachrichtenagentur Keystone-SDA versuchte am Dienstag, Schneider zu erreichen, blieb aber erfolglos.

-Mitteilung der SDA (mba)