Die Baselbieter Brückenangebote werden reformiert und zentralisiert
Der Baselbieter Landrat hat die Brückenangebote für Schülerinnen und Schüler am Donnerstag in zweiter Lesung einstimmig reorganisiert.
Alle einschlägigen Angebote werden in Muttenz zentralisiert; das neue Zentrum führen soll der Kaufmännische Verband Baselland.
Die Vorlage hatte eine Ehrenrunde durch die Bildungs-, Kultur und Sportkommission (BKSK) gemacht, da der Landrat Ende Januar wegen Unklarheiten betreffend Übertritt von den Brückenangeboten in Fachmittelschule (FMS) und Wirtschaftsmittelschule (WMS) seinen Entscheid vertagt hatte. Inzwischen liegt ein klärender Passus vor zur Laufbahnverordnung, welche die Regierung beschliessen will.
Die Ehrenrunde der Vorlage wurde im Parlamentsplenum rundum gelobt; sie habe sich gelohnt angesichts der erreichten Klärung. Die CVP äusserte Vertrauen, dass die Regierung so im Sinne des Landrates entscheiden werde, und dem schlossen sich andere Fraktionen an. Die SVP räumte ein, auch bei bester Kommissionsarbeit könnten Fehler passieren.
Bildungsdirektorin Monica Gschwind dankte für die konstruktiven Diskussionen. Es sei wichtig, dass für alle Jugendliche ohne Anschluss nach der Schule ein gutes Angebot bereitstehe. Eine inhaltliche Diskussion ergab sich mangels Anträgen nicht; der Landrat verabschiedete die Vorlage mit 79 zu null Stimmen.
Nach der Sek
Ziel der Revision ist eine zeitgemässe Organisation, die gemäss Landratsvorlage beim Übergang von der Schule in den Beruf besser auf die individuellen Bedürfnisse und Stärken der einzelnen Jugendlichen eingehen kann. Der Kanton will dabei alle seine Angebote in Muttenz zusammenfassen.
Mit der Reorganisation sollen künftig mehr Schülerinnen und Schüler direkt nach der Sek eine Lehre antreten oder eine weiterführende Schule besuchen. Zudem wird die zweijährigen Berufsvorbereitende Schule (BVS 2) in das einjährige Brückensystem überführt - ein zweites Jahr soll aber bei Bedarf weiterhin absolviert werden können.
2017 beliefen sich die Kosten für die Brückenangebote auf insgesamt 14,4 Millionen Franken. Nach der Neustrukturierung wird der Aufwand ab 2022 auf noch 9,5 Millionen Franken veranschlagt. Brückenangebote sind in Zukunft Jugendlichen vorbehalten, die in der Sekundarschule keine Lehrstelle gefunden haben.