Mercedes-AMG SL 43: Eine halbe Portion?

Im Mercedes-AMG SL 43 sorgen nur noch vier Zylinder für Vortrieb. Doch der 381PS-Motor übernimmt dafür Technik aus der Formel 1.

Der Mercedes-AMG SL 43 überrascht mit nur vier Zylindern - Mercedes-AMG

Das Wichtigste in Kürze

  • Einstiegsvariante des Luxus-Roadster
  • 381PS und 480Nm aus 2,0-Liter-Vierzylinder-Turbo
  • Elektrischer Verdichter mit 48V-Technologie aus dem F1-Rennwagen

Viele haben es sich nicht vorstellen können, AMG hat es trotzdem getan. Ein Vierzylinder im Topmodell, dem offenen SL-Roadster. Konkret bildet der Mercedes-AMG SL 43 den Einstieg in die Baureihe. Im Vergleich zum 55er und 63er fehlen ihm also die Hälfte der Brennräume

Hohe Leistung dank Formel 1-Technologie

Der elektrische Turbolader des 381PS-starken Mercedes-AMG SL 43 wurde von F1-Technologie abgeleitet - Mercedes-AMG

Doch die Entwickler aus Affalterbach haben tief in die Trickkiste gegriffen, um das Zylinder-Manko auszugleichen. Dazu haben sie dem 2,0-Liter-Vierzylinder einen elektrischen Turbolader aus der Formel 1 spendiert. Er wird von einem 48V-Bordnetz gespeist, was den Mercedes-AMG SL 43 sogar zu einem Mildhybrid macht. Die Techniker sprechen deshalb von einer extrem spontanen Gasannahme und Spontanität des Triebwerks.

Allerdings lassen auch die nackten Zahlen aufhorchen. Immerhin 381PS und 480Nm leistet der Vierzylinder. Damit ist er allerdings nicht der stärkste Zweiliter im Programm, der GLA 45 leistet weiterhin mehr. Dennoch rennt der Mercedes-AMG SL 43 bis zu 275km/h schnell.

Der Mercedes-AMG SL 43 ist ein Leichtgewicht

Federleicht ist er zwar nicht, aber doch deutlich weniger schwer als seine Achtzylinder-Brüder: Der 43er dürfte in der Kurve grosse Freude machen - Mercedes-AMG

Der Sprint auf Landstrassentempo ist in 4,9 Sekunden erledigt. Auch ums Eck ist der Vierzylinder-SL schnell, denn der kleine Motor wiegt deutlich weniger als die Achtzylinder-Brüder. Ein agileres Einlenken und weniger Kopflastigkeit im Fahrbetrieb sind ein angenehmer Nebeneffekt der Gewichts-Diät.

Optisch unterscheidet sich der 43er nur in Nuancen. Der vordere Frontsplitter in der Stossstange ist verändert und das Heck geglättet. Optisch gefallen die runden Doppelrohre sogar mehr als die mächtigen Trapezrohre der Achtzylinder.

Preis und Marktstart

Wie mittlerweile üblich bleibt Mercedes-AMG genaue Details zu Preisen und Marktstart schuldig. Diese werden im Rahmen des Produktionsstart in einigen Wochen bekanntgegeben. Wir rechnen noch vor Beginn der Sommersaison mit der Einführung. Die Preise dürfte deutlich unterhalb der V8-Derivate liegen – allerdings immernoch auf hohem SL-Niveau.