Die «Pizza» hilft: So führen Sie Kinder ans Skifahren heran
Manche Naturtalente scheinen gerade erst zu laufen und stehen schon auf den Brettern. Mit dem Skifahren können Kinder früh beginnen. Diese Tipps sind wichtig.
Das Wichtigste in Kürze
- Kinder können früh mit dem Skifahren beginnen – entscheidend ist die eigene Motivation.
- Fast jede Skischule bietet Einzel- und/oder Gruppenkurse für Kinder an.
- Eine beliebte Übung darin ist der klassische Schneepflug, auch «Pizza» genannt.
- Wer drei Tage gut übt, kann danach oft schon mit den Eltern auf die Piste.
Kinder lieben Schnee und Rodelpartien. Warum nicht auch mit dem Skifahren beginnen? Nau erklärt, wie der Start auf den Brettern gelingt und worauf Eltern achten sollten.
Ab welchem Alter können Kinder auf die Ski?
«Je früher, desto besser», sagt Thomas Braun vom Deutschen Skiverband (DSV). Der Grund sei die höhere Lernfähigkeit.
Viele Kinder stehen schon mit drei oder vier Jahren das erste Mal auf den Ski. Motorisch und physisch sind sie dann so weit. Das allein reicht aber nicht.
«Skifahren hat etwas mit Motivation zu tun», sagt Marc Buhl von der Skischule Winterberg. Wenn der Dreijährige keine Lust auf die Ski hat, ist es vermutlich zu früh.
Welche Ausrüstung braucht ein Kind?
Zentral sind Ski, Skischuhe und Helm. All diese Utensilien müssen zur Körpergrösse und zum Alter passen, erklärt Braun. Auch Skibrille, Skianzug und gute Handschuhe gehören zur Kinder-Ausrüstung.
Eine neue Ski-Ausstattung ist teuer und hält nicht lange. Besser ist das Mieten bei einem Skiverleih.
«Manche Sporthändler bieten auch mitwachsende Ski oder Tauschsysteme», sagt Braun. Dabei kann die zu klein gewordene Ausrüstung gegen eine grössere getauscht werden.
Welcher Skikurs ist geeignet?
Fast jede Skischule bietet Kurse für kleine Gäste an. Was nur logisch ist: «70 bis 80 Prozent der Kunden sind Kinder», sagt Thomas Braun.
Einzelunterricht oder Gruppenkurs? Das hängt von den Vorlieben der Kinder und Eltern ab. «Gruppenkurse sind für kleine Kinder besser geeignet, da die Motivation höher ist», sagt Braun.
Kinder lernen auf diese Weise nicht nur vom Skilehrer, sondern auch von anderen Kindern. Die Gruppe sollte aber nicht zu gross sein, sonst ist der Lernerfolg zu gering.
Empfehlenswert sind Braun zufolge maximal zwölf Kinder bei zwei Skilehrern.
Marc Buhl unterrichtet Kinder unter fünf Jahren nur einzeln. «Die Konzentration ist grösser, und das Kind kann sich besser auf das Skifahren und den Skilehrer fokussieren», sagt der Skilehrer.
Was lernen Kinder im Skikurs?
«Viele Skischulen beginnen mit einem Zauberteppich, einem Förderband, mit dem die Kinder ohne Kraftanstrengung nach oben kommen und das Gleichgewicht auf den Ski trainieren», berichtet Thomas Braun.
Danach lernen sie das Gefühl für die Ski in der Ebene kennen und entwickeln ein Gleitgefühl auf flachem Gelände.
Später geht es auf leicht abfallendes Gelände, wo die Kinder spüren, wie die Ski bergab gleiten. Wenn das klappt, üben sie die ersten Kurven zu fahren und zu bremsen.
Unten angekommen, folgt das Fahren mit dem Tellerlift oder Schlepplift.
Das Ganze findet spielerisch statt. «Einen klassischen Pflugbogen beziehungsweise Schneepflug nennen wir ‹Pizza›, weil die Position der Ski an so ein Stück erinnert», erzählt Marc Buhl.
Wird danach parallel mit den Ski gefahren, bedeutet das für die Kinder «Pommes». Der Skilehrer fährt dabei zusammen mit dem Kind auf der Piste.
«Wenn die Kraft noch nicht da ist, kann es sich an einer Stange oder seinen Händen zum Bremsen festhalten.»
Ab wann geht es mit den Eltern auf die Piste?
«Wer drei Tage intensiv übt, kann danach eine leichte Piste mit den Eltern fahren», sagt Marc Buhl. Er empfiehlt täglich eine Privatstunde am Vormittag und eine am Nachmittag.
Im Mittelgebirge sind Kurzaufenthalte üblicher als in alpinen Skigebieten. Skischulen mit Wochenkursen bieten zwei- bis dreistündige Einheiten am Vormittag inklusive Pausen.
Auch in der Gruppe stelle sich der Lernerfolg schnell ein, hat Braun beobachtet. «Wenn Kinder die blaue Piste fahren können, brauchen sie von ihren Eltern nicht mehr viel Input», sagt er.
Mama oder Papa sollten aber vorgeben, wo gefahren wird und in welchem Stil.