Diese Grippemythen existieren – und darum sind sie unwahr
Mit der kalten Jahreszeit kommt auch die Grippe wieder in die Schweiz. Nau klärt die grössten Mythen rund um die Krankheit auf.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Grippe-Zeit naht wieder.
- Die Krankheit ist nur so von Gerüchten umsponnen.
- Nau zeigt Ihnen die grössten Mythen – und warum sie meistens nicht stimmen.
Hand in Hand mit den kalten Wintertagen kommt auch die Grippe zurück in die Schweiz. Um die Krankheit ranken sich viele Mythen und Gerüchte. In welchen dieser Gerüchte ein Stückchen Wahrheit steckt, erläutert Stefan Kuster, leitender Arzt im Unispital Zürich.
Nicht jede Person muss sich impfen lassen
Dieses Gerücht stimmt zum Teil: «Die Grippeimpfung ist vor allem für Personen wichtig, die eine Impfempfehlung haben. Dies sind auch solche mit chronischen Grunderkrankungen wie Diabetes und Krebs.» Doch auch Senioren, Kinder und Schwangere sollten unbedingt geimpft werden, erklärt Kuster.
Wenn man geimpft ist, wird man nicht mehr krank
«Das stimmt so nicht», meint Kuster. «Leider kann man auch mit einer Impfung an der Grippe erkranken, da die Impfungen nicht perfekt sind.» Es handle sich hier um sogenannte Impfversager. Generell ist ihr Verlauf meist milder.
Eine Impfung ist nur alle paar Jahre nötig
Hier schlagen die ärztlichen Alarmglocken: «Wer sich impfen lassen will, muss dies jedes Jahr tun. Dies, da sich die Grippeviren laufend verändern», so Kuster. Somit müsse auch der Impfstoff laufend angepasst werden. Ausserdem schwäche sich die Schutzwirkung der Impfung mit der Zeit ab.
Desinfektionsmittel schützt vor Ansteckung
Mit Händealkohol kann man sehr wohl präventiv gegen die Grippe vorgehen. Es ist zu empfehlen, dieses in der Grippezeit regelmässig zu verwenden.
Auch die richtige «Husten-Etiquette» hilft, um eine Krankheit vorzubeugen. Hier ist es vor allem wichtig, nicht in die Hände zu niesen oder zu husten, sondern in die Armebeuge.
Antibiotika helfen bei einer Grippe
Dies verneint Kuster vehement. «Die Grippe ist ein Virus und Antibiotika helfen nicht bei solchen Infektionen.» Jedoch könne es vorkommen, dass im Zuge einer Grippe eine bakterielle Erkrankung möglich werde. Dann müsse man mit Antibiotika behandeln.
Man kann nur im Winter erkranken
In der Schweiz ist die Hochsaison der Grippe zwischen Weihnachten und Neujahr. «Dies liegt daran, dass die Grippe im Verlaufe des Jahres von der Nord- in die Südhalbkugel und wieder zurückwandert», erklärt Kuster. In der nördlichen und südlichen Hemisphäre taucht die Grippe typischerweise erst in der kalten Jahreszeit auf. In tropischen Gebieten besteht allerdings ein ganzjähriges Risiko.
Saunabesuche helfen beim Gesundwerden
Hier rät Kuster zur Vorsicht. «Ich rate eher davon ab, denn die Viren befallen häufig auch den Herzmuskel. Wenn dieser dann belastet wird, durch Hitze oder Sport, kann dies zu Schäden führen.» Ausserdem gäbe es kaum Daten dazu, ob ein Saunabesuch tatsächlich eine vorbeugende Wirkung habe.