Moringapulver: Nur ein Fitness Hype oder echtes Superfood?
Moringa gilt unter Fitness- und Lifestyleinfluencern als das Nährstoffpulver für Smoothies. Und tatsächlich besitzt die Pflanze einige Vorteile.
Das Wichtigste in Kürze
- Moringa oleifera wird auf Deutsch auch Meerrettichbaum genannt.
- Die eigentliche Heimat des Baumes ist der Himalaya.
- Vor allem die Blätter gelten als sehr nährstoffreich.
- Das Moringapulver kann gut dem Smoothie beigefügt werden.
Der Moringabaum stammt ursprünglich aus der nordindischen Himalayaregion, wo seine Bestandteile seit Jahrtausenden Teil der ayurvedischen Heilslehre ist.
Mittlerweile ist die schnell wachsende Pflanze in ganz Asien und Afrika verbreitet. Nach Europa kam sie mit den englischen Kolonialbeamten.
Der Geschmack von Meerrettich
Die heimwehkranken Engländer entdeckten in Indien, dass die Wurzeln des Moringabaums ähnlich scharf wie Meerrettich schmeckten und nannten ihn Horseradish Tree.
Der Name ging übersetzt auch in die deutsche Sprache ein.
Der scharfe Geschmack kommt von der hohen Konzentration an Senfölglycosiden, sekundären Pflanzenstoffen mit positiver Wirkung.
So ist wissenschaftlich belegt, dass die im Meerrettich enthaltenen Senföle eine antibakterielle und entzündungshemmende Wirkung haben.
Antioxidantien als Jungbrunnen
Daneben ist Moringa reich an wertvollen Nährstoffen, insbesondere an Eisen, Calcium, Vitamin A und Vitamin C. Weiterhin stecken 18 der insgesamt 20 essenziellen Aminosäuren in den Blättern der Pflanze und 27 Gramm Protein auf 100 Gramm Moringa.
Von grossem wissenschaftlichen Interesse ist das pflanzliche Zytokin Zeatin. Eigentlich handelt es sich dabei um ein Wachstumshormon, das das schnelle Wachstum der Pflanzen fördert.
Moringabäume wachsen in einem Jahr bis zu acht Meter.
Doch zumindest in Zellkulturen konnte Zeatin das Wachstum von Krebszellen hemmen. Dass sich daraus eine tatsächliche gesundheitsfördernde Wirkung bei Menschen ableiten ist, ist bislang nicht belegt.
Vielfältiger Einsatz in der ayurvedischen Lehre
In Indien wird Moringa seit langen als ayurvedisches Heilkraut verwendet. Besonders beliebt ist ein Getränk mit zu Pulver zerriebenen Blättern. Es soll die Verdauung fördern und das Immunsystem anregen.
Auch hierzulande ist Moringa in Pulverform erhältlich und kann in Wasser gelöst oder in Smoothies gerührt werden.
Frische Blätter werden zu Pasten und Crèmes verrührt, oder für Tee getrocknet. Auch die Wurzeln, der ölhaltige Samen und die zart duftenden Blüten werden zu natürlichen Heilmitteln verarbeitet.
Zu viel ist zu viel
Der Gedanke, viel hilft viel, kann bei Moringa gefährlich sein, denn in der Pflanze stecken neben vielen positiven Nährstoffen auch Schadstoffe, die in hoher Dosierung Leber und Nieren belasten.
Ausserdem enthalten die Wurzeln giftige Alkaloide, die Kontraktionen der Gebärmutter auslösen und so Früh- und Fehlgeburten auslösen können.
Schwangere Frauen und Personen mit Leber- und Nierenleiden sollten Moringa also nur vorsichtig verwenden und nicht in grösseren Mengen konsumieren.