Sind wir ein Volk am Rand des Nervenzusammenbruchs?

Nervenzusammenbruch, Burnout und psychische Krankheiten treten immer häufiger auf. Doch woher kommt dieser negative Trend eigentlich?

In unserer Gesellschaft wird immer mehr Leistung gefordert. - Pexels

Das Wichtigste in Kürze

  • In unserer Gesellschaft definieren wir uns zunehmend über Leistung.
  • Gleichzeitig wächst der Anspruch an beide Geschlechter, da Rollenbilder aufgelöst werden.
  • Die digitalen Medien sorgen zusätzlich für ein höheres Stresslevel.

Unsere Gesellschaft definiert sich immer mehr durch Leistung und somit steigt der Druck auf den Einzelnen. Im Grunde genommen machen wir uns diesen Druck aber selbst.

Immer mehr Leistung gefordert

Der Erfolgsdruck beginnt schon im Kindesalter mit hohen Anforderungen an die schulischen Leistungen. Am Arbeitsplatz werden wir ebenfalls zunehmend gefordert und jeder hat den Anspruch, sein Bestes zu geben. Es herrschen zunehmende Konkurrenzverhältnisse – egal, ob zwischen Mitarbeitern oder zwischen Unternehmen.

Digitale Medien nehmen uns die Entspannung im Alltag

Die neuen Medien scheinen in vielerlei Hinsicht unseren Alltag zu erleichtern. Sie erhöhen jedoch zusätzlich den Druck und lassen wenig Zeit für Entspannung. Wir sind permanent erreichbar und das auch in der Freizeit oder gar im Urlaub. Nicht nur beruflich, sondern auch privat sind wir auf diese Weise kontinuierlich mit Informationen konfrontiert.

Wir müssen immer mehr Leisten, auch in den sozialen Medien. - Pexels

Aus diesem Grund fällt es uns immer schwerer, im Alltag einfach mal abzuschalten. Der Stress nimmt zu. Wer diesem nicht standhalten kann, gelangt schnell an den Rand eines Nervenzusammenbruchs.

Zusätzliche Ansprüche an beide Geschlechter

Auch die Aufweichung der klassischen Rollenbilder von Mann und Frau erhöhen die Ansprüche zusätzlich. Frauen und Männer wollen und können eine berufliche Karriere verfolgen.

Allerdings fallen die grössten Aufgaben im Haushalt immer noch den Frauen zu. Sie soll den Haushalt in Ordnung halten und sich auch noch um die Kinder kümmern. Ein Erbe der klassischen Rollenaufteilung.

Männer übernehmen mehr Verantwortung

Glücklicherweise übernehmen immer mehr Männer Verantwortung in der Kindererziehung und Haushaltsführung. Sie möchten ebenso eine gleichberechtigte Beziehung, wie die Partnerin. Die gesellschaftliche Zuschreibung, dass Männer beruflich erfolgreich sein müssen, hat sich dadurch aber nicht relativiert.

Es ist eine positive Entwicklung, dass sich klassische Rollenbilder auflösen. Dadurch gibt es mehr Platz für die individuellen Bedürfnisse und Ziele. Allerdings ist dadurch der Verantwortungsbereich jedes Einzelnen gewachsen. Somit lastet mehr Druck auf jedem Einzelnen.

Sich selber schützen

Dagegen vorgehen können Sie nur, indem Sie sich selber schützen. Nehmen Sie die Anforderungen der Gesellschaft weniger ernst und achten Sie auf Ihre eigenen Bedürfnisse. Finden Sie heraus, wie Sie am besten entspannen. Dafür dürfen Sie Ihr Mobiltelefon beispielsweise auch einfach mal ausschalten.