Spirulina ist eine grüne Wunderalge für die Gesundheit

Die leuchtend grüne Spirulina-Alge ist als Eiweisslieferant bekannt. Als Pulver und in Tablettenform wird sie als Nahrungsergänzungsmittel angeboten.

Spirulina platenisis als Nahrungsergänzungsmittel. - Depositphotos

Das Wichtigste in Kürze

  • Spirulina platensis gehört zu den Cyanobakterien.
  • Sie besteht zu fast 60 Prozent aus Eiweiss.
  • Gesundheitsfördernde Wirkungen sind kaum belegt.

Schon 1974 rühmte die Weltgesundheitsorganisation WHO Spirulina als bestes Nahrungsmittel der Zukunft. Vor allem als Proteinlieferant kommt ihr eine steigende Bedeutung zu. Als Superfood kann sie dagegen kaum halten, was die Werbung verspricht.

Blaualgen lassen sich einfach züchten

Die Biologie unterscheidet zwischen rund 35 verschiedenen Arten Cyanobakterien innerhalb der Gattung Spirulina. Für die Herstellung von Nahrungsergänzungsmitteln wird vor allem die Gattung Spirulina platensis verwendet. Die auch «Blaualgen» genannten Mikroorganismen kommen vor allem in stark salzhaltigem Wasser, aber auch in Süsswasser vor. Anwohner von Seen und Küstengebieten nutzen Spirulina schon seit Jahrhunderten als Nahrungsquelle.

Spirulina gilt als beste Eiweissquelle überhaupt, denn die Algen bestehen zu 60 Prozent aus Protein. Da sie zugleich sehr einfach in Aquakulturen gezüchtet werden kann, ist die Spirulina-Alge für die zukünftige menschliche Ernährung sehr interessant. Mit ihr als pflanzliche Proteinquelle kann der hohe Fleischkonsum weltweit und der Bedarf an tierischen Proteinen reduziert werden.

Gesundheitliche Wirkungen sind nicht belegt

Spirulina wird zu Pulver und Tabletten verarbeitet und als Nahrungsergänzungsmittel angeboten. Viele Menschen rühren das Pulver in Smoothies, um den Getränken eine leuchtend grüne Farbe zu verleihen. Als Lieferant von Eiweiss, Vitaminen, Mineralstoffen und sekundären Pflanzenstoffen ist Spirulina durchaus eine sinnvolle Ergänzung für Smoothies und andere Nahrungsmittel.

Daneben verspricht die Alternativmedizin jedoch noch viele andere positive Auswirkungen des Spirulina-Konsums. Dies umfasst Schutz vor Infektionskrankheiten, Herz-Kreislauf-Beschwerden, Krebs und ein verbesserter Cholesterinspiegel.

Spirulina enthalten wichtige Nährstoffe. - Depositphotos

Freilich gibt es keine wissenschaftlichen Belege für diese Auswirkungen. Lediglich eine Reduzierung der Histaminproduktion durch die Einnahme von Spirulina wurde beobachtet. Da Histamin als Auslöser für zahlreiche Allergien gilt, darunter Heuschnupfen, kann die Mikroalge für Allergiker interessant sein.

Ansonsten lässt sich lediglich feststellen, dass die Zufuhr der vielen Nährstoffe in Spirulina eine allgemein positive Wirkung auf das Immunsystem ausübt.

Empfehlenswert ist Spirulina nur als Proteinlieferant

Experten weisen allerdings darauf hin, dass die in Spirulina enthaltenen Nährstoffe auch in anderen Lebensmitteln stecken. Wer sich gesund und ausgewogen ernährt, führt seinem Körper also auch über die normale Nahrung ähnliche Mengen zu und benötigt kein teures Nahrungsergänzungsmittel. Lediglich für Veganer, Vegetarier und Menschen, die ihren Fleischkonsum reduzieren möchten, ist Spirulina als Quelle für Protein von echtem Interesse.