Wie erkenne ich eine Sommerdepression?

Der Sommer steht für Leichtigkeit. Wer unter einer Sommerdepression (saisonal-affektiven Störung) leidet, verspürt das Gegenteil.

Eine Sommerdepression fühlt sich für Betroffene äusserst belastend an, weshalb sie sich häufig zurückziehen. - Depositphotos

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Sommerdepression gehört zu den saisonal-affektiven Störungen (SAD).
  • Im Vergleich zur Winterdepression ist sie bisher weniger gut erforscht.
  • Typische Symptome sind unter anderem Appetitmangel, Schlaflosigkeit und Isolation.

Sehnsüchtig warten viele Menschen auf den Sommer. Grillpartys, lauwarme Abende im Freien, Glacé und gute Laune gehören dazu.

Für solche, die unter einer Sommerdepression leiden, bedeutet die Jahreszeit jedoch Niedergeschlagenheit, Frust und Einsamkeit. Diese Form der Depression wird als saisonal-affektive Störung (SAD) bezeichnet.

Auch die Winterdepression zählt dazu. Weil diese besser erforscht ist, wird die Sommerdepression nicht immer erkannt und als Stimmungstief abgetan.

Symptome: Habe ich eine Sommerdepression?

Was bisherige Forschungen feststellen konnten: Menschen mit Sommerdepression zeigen etwas andere Symptome als solche, die unter einer Depression im Winter leiden.

Unruhe, Schlaflosigkeit und Appetitmangel sind typische Anzeichen einer Sommerdepression. - Depositphotos

Während Betroffene zur kalten Jahreszeit häufig zunehmen und mehr schlafen als üblich, zeigen sich im Sommer eher Appetitverlust und Schlaflosigkeit. Weitere Symptome sind Reizbarkeit, Angst und Nervosität, die bei allen Formen der Depression auftreten können.

Häufig ziehen sich Menschen mit einer Depression im Sommer zurück, weil sie sich mit ihren Gefühlen einsam fühlen. So entgehen sie auch dem Erwartungsdruck, der damit einhergeht, dass im Sommer gute Laune vorherrschen muss.

Was sind die Ursachen für eine Depression im Sommer?

Die genauen Ursachen müssen weiter erforscht werden. Allerdings wird vermutet, dass verschiedene Faktoren den Ausbruch der Erkrankung zur Sommerzeit begünstigen.

Dazu gehört ein veränderter Schlaf-Wach-Rhythmus, weil das Sonnenlicht die Herstellung von Melatonin («Schlafhormon») bremst. Aber auch vergangene traumatische Erfahrungen, die speziell mit der Jahreszeit assoziiert werden, können eine Sommerdepression auslösen.

Männer erkranken seltener als Frauen. Ausserdem handelt es sich nach heutigem Wissensstand um eine saisonale Erkrankung, die nicht so häufig wie die Winterdepression auftritt.

Hilfe: Was können Betroffene tun?

Während im Winter unter anderem Lichttherapie empfohlen wird, ist die Sommerdepression schwerer zu therapieren. Allerdings wird Betroffenen geraten, sich an einen Psychologen zu wenden, denn eine Gesprächstherapie kann hilfreich sein.

Wenn die Depression im Sommer zur grossen Belastung wird, hilft eine Psychotherapie. - Depositphotos

Auch wenn du das Bett am liebsten gar nicht verlassen möchtest: Es wird empfohlen, sich häufiger aufzurappeln, um beispielsweise einen Morgenspaziergang zu unternehmen und eine feste Tagesroutine zu haben.

Zudem hilft es, mit Freunden oder Menschen zu sprechen, denen du vertraust. Gespräche und gemeinsame Zeit wirken der sozialen Isolation entgegen, was bei jeder Art der Depression Linderung verschafft.