Was tun, wenn uns Ukraine-News belasten?

Viele Menschen belasten die Bilder und Nachrichten aus der Ukraine. Wie gelingt es im Alltag und im Job, damit umzugehen?

Wer sich viele Sorgen macht, sollte seine Ängste zunächst zulassen – und dann einordnen. - Klaus-Dietmar Gabbert/dpa-tmn

Das Wichtigste in Kürze

  • Nachrichten des Ukraine-Kriegs erreichen uns in Echtzeit und können sehr belastend sein.
  • Wichtig ist, Angst und Verunsicherung zuzulassen – und sie anschliessend einzuordnen.
  • Abstand gewinnen, Pläne machen und aktiv werden sind Schritte raus aus der Angst.

Manchmal fällt es schwer sich im Job zu konzentrieren, wenn schlimme Ereignisse wie der Ukraine-Krieg passieren. Häufig kommen dann eigene Ängste und Verunsicherung auf.

Darauf emotional und betroffen zu reagieren, ist völlig normal. Das schreibt Mental-Health-Expertin Reinhild Fürstenberg in einem Blog-Beitrag im Karrierenetzwerk Xing.

Wichtig sei, solche Ängste zunächst zuzulassen – und sie dann später einzuordnen. Doch wie gelingt es, eine Balance zwischen Zukunftsängsten und dem Arbeitsalltag zu finden? Dazu einige Tipps.

Informationen filtern und Abstand gewinnen

Die momentane Lage in der Ukraine bestimmt derzeit viele Nachrichten sowie Gespräche. Wenn Arbeitskollegen oder Vorgesetzte sich während der Arbeit permanent über das Thema austauschen und es jemanden zu viel wird, ist es durchaus erlaubt, Grenzen zu setzen.

Negative Informationen und Bilder wirken sich auf das Befinden aus. Daher rät Fürstenberg auch, den Medienkonsum zu reduzieren: «Stellen Sie Push-Nachrichten oder Nachrichten-Alerts während der Arbeitszeit am Rechner und Handy aus.»

Menschen jeden Alters äussern bei der Telefonseelsorge Ängste wegen des Ukraine-Krieges. Foto: Daniel Reinhardt/dpa - dpa-infocom GmbH

Am besten plant man feste Zeiten ein, um die Nachrichtenlage zu verfolgen und neue Informationen aufzunehmen – statt den ganzen Tag aufs Handy zu schauen.

Zudem sollte man auf seriöse Quellen achten und nicht alles ungefiltert und unreflektiert aufnehmen.

Pläne machen

Hört der Kopf nicht auf zu grübeln, könne es helfen, die Gedanken aufzuschreiben. Ausserdem sollte man abwägen, welche Sorgen überhaupt real sind und einen persönlich betreffen.

Fürstenberg rät, sich einen Notfallplan zu machen – und konkret zu überlegen, was man tun kann.

Damit die Kriegssituation und die Ängste einen nicht komplett einnehmen, sollte man sich bewusst machen: Die Ereignisse sind zwar sehr präsent, aber es gibt in der Regel auch gute und konstante Bereiche im eigenen Leben.

Aktiv werden

Gegen Ohnmachtsgefühle angesichts der Kriegslage empfiehlt Reinhild Fürstenberg Aktivität. Überlegen Sie sich, wie Sie Mitmenschen gezielt unterstützen können.

Eine Möglichkeit: Geld oder Sachgüter zu spenden. Vielleicht gibt es auch ein Zimmer, das Sie Geflüchteten anbieten können? Sie können auch Hilfsorganisationen unterstützen oder friedlich demonstrieren.