Der Regisseur Alfonso Cuarón wandelt zwischen Harry Potter und Roma

Alfonso Cuarón hat bei der Oscar-Verleihung 2019 drei Statuen für «Roma» gewonnen. Es ist ein weiterer Höhepunkt in seiner langen Karriere.

Der Regisseur Alfonso Cuarón gehört zu den grossen Gewinnern der 91. Oscar-Verleihung. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Alfonso Cuarón ist am 28. November 1961 in Mexiko-Stadt geboren.
  • Seine bekanntesten Filme sind «Children Of Men», «Gravity» und der dritte «Harry Potter».
  • Technische Finessen wie lange Kamerafahrten gehören zum Markenzeichen des Mexikaners.

Kindheitserinnerungen bilden das Fundament des Netflix-Dramas «Roma». Der Regisseur Alfonso Cuarón Orozco hat für das persönliche Werk viel Lob und diverse Auszeichnungen erhalten.

Bereits zuvor ist der Mexikaner mit seinen technisch anspruchsvollen Filmen ins Rampenlicht gerückt. In seiner Vita finden sich höchst unterschiedliche Produktionen. Darunter «Children of Men» oder «Harry Potter».

Kleine Anfänge, erste Drehs in Hollywood

Der 1961 in Mexiko-Stadt geborene Cuarón fängt, wie die meisten, klein an. Er arbeitet in der mexikanischen Fernsehbranche als Techniker und Assistent bei verschiedenen Projekten mit. Im Jahre 1991 entsteht mit «Sólo con tu pareja» sein Regie-Debüt.

Die Weichen für den Aufstieg in höhere Gefilde sind gestellt. Zwei Hollywood-Produktionen später kehrt Cuarón in die Heimat zurück.

Der Durchbruch

Dort wird auf Grundlagen von persönlichen Erlebnissen 2001 die Tragikkomödie «Y Tu Mamá También» gedreht. Cuarón erhält im Bereich «Bestes Original-Drehbuch» die erste von insgesamt elf Oscar-Nominierung. Der nächste Schritt öffnet ihm 2004 die Türe zum Mainstream. Es ist die Regie beim dritten «Harry Potter»-Abenteuer.

Alfonso Cuarón gibt den Schauspielern von «Harry Potter und der Gefangene von Askaban» Anweisungen. - Warner Bros.

Zuerst muss ihn sein Berufskollege Guillermo Del Toro davon überzeugen, dem Projekt zuzusagen. «Harry Potter und der Gefangene von Askaban» zählt zu den gelungensten Umsetzungen innerhalb des Zauberlehrling-Universums. Cuarón ist jetzt in der breiten Masse kein Unbekannter mehr.

Doch Cuarón muss auch Rückschläge hinnehmen. «Children Of Men» scheitert 2006 trotz formidablen Kritiken an den Kinokassen. Er nimmt danach eine künstlerische Auszeit, unter anderem wegen Eheproblemen.

Vom Kino ins Fernsehen

Im nächsten Film wird das Geschehen von der Erde in den Weltraum verlagert. «Gravity» (2013) zeigt George Clooney und Sandra Bullock in den Hauptrollen. Einige seiner Merkmale wie beispielsweise lange Einstellungen oder eine rasante Kameraführung finden sich auch hier wieder. Inhaltlich kann die Geschichte rund um zwei Astronauten nicht überzeugen.

Cuarón gewinnt dennoch zwei Oscars in den Kategorien «Bester Regisseur» und «Bester Schnitt» (zusammen mit Mark Sanger). Sein nächstes Unterfangen verschlägt ihn in den klassischen TV-Bereich. Laut Medienberichten steht eine Horrorserie namens «Ascension» mit Casey Affleck als Hauptdarsteller in den Startlöchern.

Lange Szenen, weite Kamera-Winkel und schnelle Bewegungen: IMDb präsentiert einige Markenzeichen von Alfonso Cuarón.

Die Filmografie (nur Regie):

1991: «Sólo con tu pareja»

1995: «Die Traumprinzessin»

1998: «Grosse Erwartungen»

2001: «Y tu mamá también»

2004: «Harry Potter und der Gefangene von Askaban»

2006: «Children of Men»

2013: «Gravity»

2018: «Roma»