Merkel ist laut Grünen-Politiker politisch erschöpft
Der Chef der deutschen Grünen Partei hat Merkel vorgeworfen, dass sie «leidenschaftslos und ängstlich Politik» mache.
Das Wichtigste in Kürze
- Der Chef der Grünen-Partei Deutschland kritisiert die Kanzlerin.
- Ihre Politik sei leidenschaftslos und ängstlich.
Grünen-Chef Robert Habeck hat der grossen Koalition und Kanzlerin Angela Merkel vorgeworfen, leidenschaftslos und ängstlich Politik zu machen. «Bei aller Grundsympathie für Frau Merkel, diese Erschöpfung ist nicht nur eine persönliche, sondern ist eine politische Erschöpfung», sagte Habeck, nachdem die CDU-Chefin am Freitag ihre traditionelle Sommer-Pressekonferenz gegeben hatte. Die Koalition habe «alles absolviert aus der Angst, Fehler zu machen und dem Rechtspopulismus Terrain zu geben. Und aus so einer Angsthaltung heraus kann man keine kraftvolle Regierung machen.»
Die Bundesregierung vernachlässige wesentliche Fragen etwa in der Sozialpolitik, beim Wohnungsbau und in der Umweltpolitik, sagte Habeck. Er wünsche der Regierung zwar, dass sie Schwung entwickle, sei aber skeptisch, dass es gelinge. «Leidenschaft ist das letzte Wort, das ich mit dieser grossen Koalition verbinden würde.» Die Menschen müssten wissen, dass die Politik in der Lage sei, Spielregeln aufzustellen. «Diese Signale werden überhaupt nicht ausgestrahlt.»
Zum internen Asylstreit in der Union sagte Habeck, die Menschen hätten Vertrauen in die Politik verloren und Merkel habe sich von Innenminister Horst Seehofer (CSU) erpressen lassen. «Ein grösseres Zeichen von Schwäche kann es eigentlich nicht geben.» Wenn das nochmal geschehe, «dann kann sie auch gleich einpacken», sagte der Grünen-Vorsitzende.