Tierspital will wilde Füchse abschiessen lassen

Das Zürcher Tierspital kämpft mit wilden Füchsen aus dem nahegelegenen Wald. Jetzt verhängt das Tierspital das Todesurteil für die Wildtiere.

Ein Fuchs versteckt sich in einem Busch. (Symbolbild) - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Das Tierspital Zürich kontaktierte den Wildhüter wegen wilden Füchsen.
  • Seit geraumer Zeit werden die Tierärzte von den wilden Raubtieren geplagt.

«De Fuchs gaht ume», heisst es im Tierspital Zürich. Nicht weil die Mitarbeiter das bekannte Kinderlied singen, sondern weil Füchse dem Spital echte Probleme bereiten. Das steht in einer Mitarbeiter-Info, welche Nau vorliegt. Pikant: Im Schreiben wird über den Abschuss durch den Wildhüter informiert.

Die Studenten werden aufgefordert, das Fuchs-Füttern zu unterlassen. - Nau

Das kommt bei Tierschützer Renato Werndli von der autonomen Zürcher Tierbefreiungsbewegung ganz schlecht an. Aus seiner Sicht sollten Tierspitäler Tierleben schützen und retten, nicht freilebende Tiere erschiessen. Er fordert das Spital auf, von den «unsäglichen Erschiessungen abzusehen».

Studenten füttern Tiere

Ein Grund für die Fuchs-Plage sind Studenten des Tierspitals. «Ich habe im Frühling eine Meldung bekommen, dass Studenten die Füchse fütterten», sagt Wildhüter Fabian Kern zu Nau. Für den Wildhüter ist das ein «falsches» Verständnis von Tierliebe. Denn: Werden die Füchse einmal gefüttert, dann bleiben sie. Ob es tatsächlich zu einem Abschuss kommt, weiss Kern noch nicht.

«Es ist für uns ein ganz blödes Problem», sagt Tierspital-Direktor Patrick Kircher. Die drei Füchse bewegen sich im Bereich der Stallungen und Operationsräume. Käme es zu einer Übertragung der Fuchsbandwurm-Krankheit, wäre das problematisch für die tierischen Patienten. Das Spital-Personal achtet noch mehr darauf, dass alle Türen geschlossen bleiben.

Für die Fütterung der Wildtiere hat Beat Hauenstein, Experte für Wildtiere vom Zürcher Tierschutz, kein Verständnis. Er meint: «Wenn die Massnahmen zum Fernhalten der Füchse von den Gebäuden und Tierstallungen nichts fruchten, dann müssen sie geschossen werden.»