Amerika-Gipfel: USA kündigen Millionenhilfe für venezolanische Flüchtlinge an

Die humanitäre Krise im ölreichsten Land der Welt dürfte eines der wichtigsten Themen beim Amerika-Gipfel in Lima sein. Daneben stehen der Kampf gegen die Korruption und der Freihandel auf der Agenda. US-Präsident Trump sagte kurz vor Beginn ab.

Mike Pence, Vizepräsident der USA, und Martin Vizcarra, Vizepräsident von Peru, reichen sich bei der Eröffnungszeremonie zum Amerika-Gipfel die Hand. Thema des Gipfels ist die weit verbreitete Korruption in der Region. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Am Freitagabend eröffnete der peruanische Präsident Martín Vizcarra den 8. Amerika-Gipfel in der Hauptstadt Lima.
  • Im Mittelpunkt des Treffen der 30 Staats- und Regierungschefs aus allen Teilen Amerikas steht die Lage in Venezuela.

Angesichts der politischen und wirtschaftlichen Krise in Venezuela haben die USA weitere humanitäre Hilfe zugesagt. Die Vereinigten Staaten werden 16 Millionen US-Dollar (13 Mio Euro) für die Flüchtlinge aus dem südamerikanischen Land bereitstellen, wie US-Vizepräsident Mike Pence am Freitag vor dem Amerika-Gipfel in Lima sagte. «Wir stehen an der Seite des venezolanischen Volkes. Wir sind gegen Tyrannei, Unterdrückung, Diktatur und Korruption.»

Mittelpunkt Venezuela

Die Lage in Venezuela sowie die Debatte über weitere Sanktionen gegen die Regierung des sozialistischen Präsidenten Nicólas Maduro dürften im Mittelpunkt des Treffens der rund 30 Staats- und Regierungschefs aus Nord-, Mittel- und Südamerika sowie der Karibik in der peruanischen Hauptstadt stehen.

Chiles Präsident Sebastián Piñera rief seine Kollegen dazu auf, die für den 20. Mai angesetzten Wahlen in Venezuela nicht anzuerkennen. «Niemand, der sich den demokratischen Werten verpflichtet fühlt, kann eine Wahl anerkennen, die nicht den grundlegenden demokratischen Regeln folgt», sagte er.

8. Amerika-Gpfel

Mit einer Kampfansage gegen die Korruption eröffnete der peruanische Präsident Martín Vizcarra am Freitagabend den 8. Amerika-Gipfel. «Die Korruption ist ein Übel, das wir nicht zulassen dürften», sagte der neue Staatschef.

US-Präsident Donald Trump hatte seine Teilnahme kurzfristig abgesagt.

Kanadas Regierungschef Justin Trudeau verteidigte den Freihandel in der Region. «Auch in Zeiten, in denen die Abkommen infrage gestellt werden, profitieren wir von Handelverträgen mit verschiedenen Ländern», sagte er. Auf Druck von Trump wird das Nordamerikanische Freihandelsabkommen (Nafta) zwischen den Vereinigten Staaten, Kanada und Mexiko derzeit neu verhandelt.