Boeing Manager soll schon vorzeitig vor Abstürzen gewarnt haben
Nach zwei tödlichen Abstürzen von Boeing 737 MAX-Jets meldet sich ein Ex-Manager zu Wort. Er habe das Unternehmen schon Monate zuvor gewarnt.
Das Wichtigste in Kürze
- Zwei Abstürze von Boeing 737 MAX-Jets forderten 346 Todesopfer.
- Nun meldet sich ein Ex-Manager des Flugzeugherstellers zu Wort.
- Er habe das Unternehmen bereits Monate zuvor vor den Unfällen gewarnt.
Zwei Abstürze von Flugzeugen des Typs Boeing 737 MAX in Indonesien (2018) und Äthiopien (2019) forderten 346 Todesopfer. Nun meldet sich erstmals ein ehemaliger Manager von Boeing zu Wort.
Ed Pierson habe das Unternehmen bereits vor den tödlichen Abstürzen vor ernsthaften Problemen mit dem Kontrollsystem der 737 MAX-Jets gewarnt. Der Ex-Manager wird diese Woche vor dem US-Kongress aussagen.
Laut Pierson übte der Flugzeughersteller grossen Druck auf die Mitarbeitenden in der Hauptfabrik in Washington aus. Das Unternehmen wollte die Produktion der MAX-Flugzeuge beschleunigen.
«Fabrik im Chaos»
Dadurch wurde eine «Fabrik im Chaos» geschaffen, wie der Ex-Manager weiter sagte. Er habe das Management anschliessend in einem E-Mail über seine Befürchtungen informiert. So Ed Pierson in einem Interview mit «NBC News».
In seiner Nachricht an den General Manager des 737-MAX-Programms, Scott Campbell, schrieb er: «Offen gesagt läuten bei mir alle Alarmglocken. Zum ersten Mal in meinem Leben muss ich leider sagen, dass ich zögere, meine Familie in ein Boeing-Flugzeug zu setzen.»
Er befürchtete, dass der hohe Druck auf die erschöpften Fabrik-Arbeitenden zu erheblichen Fehlern führen könnten. Deshalb habe er vorgeschlagen, die Produktion der Jets vorläufig einzustellen.
Die Boeing 737 MAX-Jets wurden nach den tödlichen Abstürzen gegroundet. Seither arbeitet der Flugzeughersteller an der Fehlerbehebung der Flugsteuerungs-Software.