Donald Trump: Alliierte fordern Atomwaffentests bei Wiederwahl

Gewinnt Donald Trump die US-Präsidentschaftswahl, sollen die Atomwaffen des Landes auf ihre Zuverlässigkeit und Sicherheit im realen Einsatz getestet werden.

Robert O'Brien (rechts) ist Donald Trumps früherer Sicherheitsberater. Er ist der Meinung, dass der Ex-US-Präsident bei einer Wiederwahl erneut Atomwaffen testen sollte. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Bis zur US-Präsidentschaftswahl sind es nur noch wenige Monate.
  • Wenn Donald Trump Joe Biden besiegt, soll er laut Alliierten erneut Atomwaffen testen.
  • Dies könnte aber ein globales Wettrüsten auslösen, so Kritiker.

Im Fall eines Wahlsiegs für Donald Trump im November soll er erneut Atomwaffen testen. Dies empfehlen Alliierte des Ex-US-Präsidenten, berichtet «New York Times».

«Washington muss neue Atomwaffen testen», sagt beispielsweise Robert C. O'Brien, Trumps früherer Sicherheitsberater. Notwendig sei der Schritt, um die Zuverlässigkeit und Sicherheit der Waffen in der realen Welt zu überprüfen. Auch könnten die USA so ihre technische und numerische Überlegenheit gegenüber China und Russland bewahren.

Allerdings, warnen Kritiker, könnte dies auch zu einem globalen Wettrüsten und einer erhöhten Kriegsgefahr führen.

Keine Explosionstests seit 1992

Seit 1992 haben die USA keine Explosionstests mehr durchgeführt und sich stattdessen auf Experten und Maschinen verlassen. Diese nutzen Supercomputer und Lasersysteme zur Überprüfung der Waffenarsenal-Sicherheit.

«Eine schreckliche Idee – neue Tests würden uns weniger sicher machen», ist Ernest J. Moniz überzeugt. Er war als Energieminister der Obama-Regierung für das US-Atomwaffenarsenal verantwortlich. «Sie lassen sich nicht von den globalen Auswirkungen trennen.»

Ähnlicher Meinung ist Siegfried S. Hecker – ehemaliger Direktor des Waffenlabors Los Alamos in New Mexico, wo J. Robert Oppenheimer die Entwicklung der Atombombe leitete. «Wir würden mehr verlieren als unsere nuklearen Rivalen», warnt er.

Donald Trump steht Ratschlag offen gegenüber

Bisher ist unklar, ob Donald Trump diese Vorschläge umsetzen würde. Seine Wahlkampfmanager Chris LaCivita und Susie Wiles äusserten sich nicht direkt dazu. «O'Brien sowie andere Gruppen könnten falsch liegen bezüglich Trumps Plänen», sagen sie. Dennoch deutet Trumps Vergangenheit darauf hin, dass er solchen Ratschlägen offen gegenüberstehen könnte.

Problematisch ist, dass eine Wiederaufnahme von Nukleartests durch die USA das umfassende Teststopp-Abkommen verletzen könnte. Dieses wurde im Jahr 1996 zur Eindämmung des Wettrüstens während des Kalten Krieges unterschrieben. Die Missachtung dieses Grundsatzes durch ein einzelnes Land könnte eine Kettenreaktion auslösen.

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Christian Whiton hingegen zweifelt an einer globalen Reaktion: «Es ist unklar, ob andere Staaten folgen würden», sagt er. Der Berater diente während der Regierungen von George W. Bush und Trump im Aussenministerium. «Wenn ja, besteht der Nachteil darin, dass sie ihre Fähigkeiten möglicherweise geringfügig verbessern.»

Er sieht aber auch Vorteile darin, fremde Detonationen für eigene Studien zu nutzen. «Dies würde uns dabei helfen, unsere Gegenmassnahmen angemessen zu aktualisieren», sagt er.