Donald Trump nennt Nordkoreas Raketenaktivitäten «normal»
Der Bericht der New York Times habe keine Neuigkeiten, sagt Donald Trump. Die Raketenprogramme seien nicht aussergewöhnlich.
Das Wichtigste in Kürze
- Trump hat die Raketenstützpunkte Nordkoreas als «nicht aussergewöhnlich» bezeichnet.
- Auch Südkorea bestätigt: Die «enthüllten» Stützpunkte seien längst bekannt.
US-Präsident Donald Trump hat gelassen auf einen Bericht über angeblich geheime Raketenstützpunkte in Nordkorea reagiert. «Wir wissen vollständig über die genannten Stützpunkte Bescheid, nichts Neues – und nichts Aussergewöhnliches passiert», schrieb Trump am Dienstag im Kurzbotschaftendienst Twitter. «Ich werde der Erste sein, der Sie wissen lässt, wenn die Lage sich verschlimmert», fügte er hinzu. Auch die Regierung in Südkorea erklärte, die Stützpunkte seien seit Jahren bekannt.
Am Montag hatte das US-Institut Center for Strategic and International Studies (CSIS) in einem Bericht von mindestens 13 bislang unbekannten Raketenstützpunkten in Nordkorea geschrieben. Dort könnten mobile, atomar bestückte Raketen gelagert werden, hiess es. Nach Angaben von CSIS befinden sich im ganzen Land verteilt unterirdische Stützpunkte in engen Bergtälern. Sie seien so gebaut, dass mobile Raketenwerfer schnell aus Tunneln geholt und zu Abschussplätzen transportiert werden können, heisst es in der Studie.
Ein darin detailliert dargestellter Stützpunkt liegt demnach nur 135 Kilometer nordwestlich von Südkoreas Hauptstadt Seoul. Die Ergebnisse der Studie basieren auf der Auswertung von Satellitenbildern sowie auf Gesprächen mit Überläufern, Geheimdienstagenten und Regierungsmitgliedern.
Die USA verlangen von Nordkorea eine vollständige atomare Abrüstung. Trump strebt nach einem Gipfeltreffen mit Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un im Juni weitere Gespräche an. Ein für vergangene Woche geplantes Treffen von US-Aussenminister Mike Pompeo mit ranghohen nordkoreanischen Vertretern war von Pjöngjang jedoch kurzfristig abgesagt worden.