Donald Trump wegen Ukraine-Gespräch unter Druck

Welche Mittel ergreift Donald Trump, um seinen Sieg bei der Präsidentschaftswahl im kommenden Jahr zu sichern? Die Opposition befürchtet Wahlmanipulationen.

Trump war im Mai 2018 aus dem internationalen Atomabkommen mit dem Iran ausgestiegen. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Donald Trump soll den ukrainischen Präsidenten zu Ermittlungen aufgefordert haben.
  • Diese Ermittlungen sollen dem Demokraten Joe Biden schaden.
  • Der mysteriöse Vorfall hat in den USA am Wochenende hohe Wellen geschlagen.

Der US-Präsident sieht sich einer neuen «Hexenjagd» ausgesetzt, die Demokraten hingegen sprechen von gefährlichem Machtmissbrauch: Donald Trump soll den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj mehrfach zu Ermittlungen aufgefordert haben: Und zwar welche, die dem demokratischen Präsidentschaftsbewerber Joe Biden schaden könnten.

Im Gegenzug soll Trump dem Ukrainer auch ein unangemessenes «Versprechen» gegeben haben. Zu dessen Inhalt ist indes nichts bekannt. Der mysteriöse Vorfall hat in den USA am Wochenende hohe Wellen geschlagen.

Donald Trump soll zu Ermittlungen gegen Joe Biden aufgerufen haben. - dpa

Donald Trump wolle Zusammenarbeit mit Ukraine und US-Anwalt

US-Medien hatten am Freitag berichtet: Trump soll Selenskyj in einem Telefonat im Juli mehrfach aufgefordert haben, mit seinem Anwalt Rudy Giuliani zusammenzuarbeiten. So sollten Ermittlungen gegen Joe Bidens Sohn Hunter eingeleitet werden. Der Sohn des früheren US-Vizepräsidenten arbeitete zeitweise für eine ukrainische Firma.

Die Demokraten sehen in dem Vorfall einen Versuch, die Wahl mithilfe einer ausländischen Regierung zu beeinflussen. Der Vorfall wurde bekannt, nachdem ein Geheimdienstmitarbeiter wegen des Gesprächs beunruhigt war. So sehr, dass er die Information einer internen Kontrollbehörde meldete.

Diese stufte die Beschwerde als dringend und glaubwürdig ein. Die Regierung hat sich bislang aber geweigert, den Abgeordneten des Geheimdienstausschusses Einblick in die Beschwerde zu geben.

Donald Trump weist die Vorwürfe als «Hexenjagd» zurück. - dpa

Trump weist Vorwürfe als «Hexenjagd» zurück

Donald Trump wies die Vorwürfe am Sonntag als eine neue und lächerliche «Hexenjagd» der Opposition zurück. Das Telefonat mit Selenskyj Ende Juli sei ein «absolut feines Routinegespräch» gewesen. Er spottete:

«Ich will ihm nicht schaden. Er braucht alle Hilfe, die er bekommen kann.» Trumps Anwalt hatte am Freitag jedoch eingeräumt, die Ukraine ermuntert zu haben, Vorwürfen gegen die Bidens nachzugehen.

Donald Trump ist der Meinung, Joe Biden bräuchte alle Hilfe, die er bekommen kann. - Keystone

Donald Trump wurde lange verdächtigt, bei der Präsidentenwahl 2016 die Hilfe Russlands angenommen zu haben. Langwierige Untersuchungen der Vorwürfe brachten Verdachtsmomente gegen ihn und sein Team zu Tage. Trump wurde jedoch nicht angeklagt. Viele Demokraten im Kongress streben angesichts der Vorwürfe ein Amtsenthebungsverfahren an.