«Er nimmt dem Land die Würde»

Hart und ätzend ist die Kritik an Donald Trump, wenn sie auch von Scheidenden kommt. Zwei Senatoren, beide Republikaner, gehen in den Infight mit dem Präsidenten. Die Partei schweigt.

Das Wichtigste in Kürze

  • Republikanische Senatoren üben harsche Kritik an Donald Trump.
  • Der Präsident stelle «eine Gefahr für die Demokratie» dar, sagt Jeff Flake.
  • Bob Corker kritisiert, dass Trump dem Land die Würde nimmt.

Scheidende Senatoren der US-Republikaner haben Donald Trump (71) mit harter, weitreichender Kritik überzogen. Nach dem ranghohen Aussenpolitiker Bob Corker (65) folgte Jeff Flake (54) aus Arizona. Ohne Trump beim Namen zu nennen, beschuldigte er den Präsidenten in einer flammenden Rede, das Land zu zerreissen und in einen Abgrund zu führen.

«Erniedrigung der Politik ist nicht normal»

Der Konservative, der als Trump-Kritiker bekannt ist, kritisierte «rücksichtsloses, unerhörtes und würdeloses» Verhalten, ausserdem «persönliche Attacken, Drohungen gegen Prinzipien, Freiheiten und Institutionen, die offenkundige Missachtung von Wahrheit und Anstand» sowie Provokationen aus nichtigen Anlässen. «Wir müssen aufhören so zu tun, als sei die Erniedrigung der Politik und das Verhalten einiger in unserer Regierung normal», sagte der Senator. «Das ist nicht normal.»

«Wenn die nach uns kommende Generation fragt: Warum habt Ihr nichts getan? Warum habt Ihr Euch nicht gewehrt? Was sagen wir dann?», fragte Flake. Der Senator kündigte an, im kommenden Jahr nicht mehr zur Wiederwahl zur Verfügung zu stehen.

Zuvor hatte Corker seine scharfe Kritik an Trump erneuert. «Der Präsident hat bei vielen Themen grosse Schwierigkeiten mit der Wahrheit», sagte er dem Sender CNN. Der Präsident lasse sich auf ein niedriges Niveau herab, er nehme dem Land die Würde. Auf die Frage, ob er seine Unterstützung für Trump während des Wahlkampfes bereue, sagte Corker, er würde es sicherlich nicht wieder tun.