Forscher warnen vor Millionen neuen Malaria-Fällen
Seit zwölf Jahren unterstützen die USA massgeblich den weltweiten Kampf gegen Malaria. Doch der Erfolgsgeschichte droht ein Dämpfer.
Das Wichtigste in Kürze
- Die USA drehen den Geldhahn für den weltweiten Kampf gegen Malaria deutlich zu.
- Forscher warnen vor 67 Millionen zusätzlichen Fällen wegen den Kürzungen.
- Hinzu kommen schätzungsweise 290'000 Todesfälle.
Dem Kampf gegen Malaria droht durch Kürzungen im US-Haushalt ein Dämpfer: 67 Millionen zusätzlicher Fälle könne es in den nächsten vier Jahren geben, weil das Budget der Malaria-Initiative des Präsidenten (PMI) 2018 um 44 Prozent knapper ausfallen soll, warnen Forscher aus London im Fachjournal «PLOS Medicine». Hinzu kämen über 290'000 weitere Todesfälle.
185 Millionen Fälle wurden bisher verhindert
Seit ihrer Gründung 2005 hat die PMI nach Berechnungen der Forscher fast eine Million Menschenleben gerettet. Südlich der Sahara sank die Sterberate von Kindern unter fünf Jahren durch die Bemühungen um ein Sechstel. Schätzungsweise 185 Millionen Malaria-Fälle wurden verhindert. Allein von 2013 bis 2015 hatte die Initiative insgesamt fast 1,7 Milliarden Dollar zur Verfügung. Werde sie weiter in diesem Ausmass unterstützt, könnten bis 2020 weitere 690'000 Menschenleben bewahrt und 162 Millionen Erkrankungen verhindert werden.
US-Präsident Donald Trump (71) hatte die Initiative im September noch gepriesen, und die US-Entwicklungs-Behörde USAID hatte angekündigt, ihre Aktivitäten auf weitere Länder auszuweiten. Schon der Budgetentwurf vom Mai sah jedoch vor, die Gelder für die PMI im Vergleich zu 2017 um fast die Hälfte auf 424 Millionen US-Dollar zu kürzen. Der Kongress hat den Haushalt 2018 Ende Oktober entsprechend verabschiedet.