Frau sperrte Freund in Koffer ein

Eine Frau sperrt in den USA ihren Freund im Spass in einen Koffer ein. Es kommt zum Streit, der Mann muss die Nacht im Koffer ausharren und erstickt.

Sarah steht in den USA vor Gericht, weil ihr Freund erstickte, nachdem sie ihn in einem Koffer eingesperrt hatte. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • In Florida steht eine Frau vor Gericht, die ihren Freund in einem Koffer eingesperrt hat.
  • Der Mann erstickte darin. Die Frau beteuert, es sei ein Versehen gewesen.
  • Bei einer Verurteilung wegen Totschlags droht ihr im schlimmsten Fall lebenslange Haft.

Ein Versteckspiel eines betrunkenen Paares endet in einem Streit und mit dem Erstickungstod des Mannes in einem Koffer. Mit diesem kuriosen Fall beschäftigt sich ein US-Gericht in Orlando, Florida, wie «Stern» berichtet.

Die heute 46-jährige Sarah und ihr Freund verbrachten einen Februar-Abend vor zwei Jahren mit Wein, Musik und Puzzle. Als das Paar schon betrunken war, entschied es sich, verstecken zu spielen.

Der Freund legte sich flach in einen Koffer, um sich zu verstecken. Sarah machte dann den Reissverschluss zu: «Wir fanden es lustig. Wir haben darüber gescherzt, dass er so klein ist, dass er in den Koffer passt», sagt sie.

Doch dann kam es zum Streit. Er habe sie beschimpft und bedroht, gibt Sarah zu Protokoll. Sie bekam Angst, da er sie in der Vergangenheit im Suff «ziemlich oft» geschlagen habe. Dies belegt sie vor Gericht mit Fotos früherer Ausbrüche.

Ihr Freund versuchte, aus dem Koffer zu entkommen, seine Hand war bereits draussen. Deshalb griff Sarah zum Baseballschläger, traf seine Hand und schloss den Reissverschluss mehr. Auf Videos ist zu sehen, wie der Freund aus dem Koffer sagt, er könne nicht atmen. Sarah aber lachte bloss: «Für alles, was du mir angetan hast, fick dich.»

22 Jahre bis lebenslänglich Haft

Irgendwann ging sie dann schlafen, ihren Freund liess sie im Koffer zurück. Und dort war er immer noch, als Sarah am nächsten Tag gegen Mittag aufwachte. Sie habe sich an die letzte Nacht erinnert und den Koffer geöffnet. Ihr Freund sei lila gewesen. Sie versuchte noch, ihn wiederzubeleben, doch es war zu spät.

Die 46-Jährige steht deswegen nun vor Gericht, ihr wird Totschlag vorgeworfen. Im Falle einer Verurteilung drohen ihr zwischen 22 Jahren und lebenslänglicher Haft.

Sarah beteuert, es sei ein Versehen gewesen: Sie habe ihren Freund nicht töten wollen. Auch habe sie den Koffer nicht vollständig verschlossen, sodass er hätte herauskommen können. «Ich dachte, es ginge ihm gut.»

Einen Deal mit der Staatsanwaltschaft hatte sie abgelehnt. Dieser hätte ein Schuldeingeständnis vorgesehen, dafür hätte sie nur 15 Jahre ins Gefängnis müssen.