Friedensnobelpreisträgerin Yousafzai warnt vor «Bildungs-Notfall»
Malala Yousafzai warnt vor einem weltweiten «Bildungs-Notfall». Kinder würden von Kriegen, Konflikten und Dürren aus Schulen ferngehalten.
Das Wichtigste in Kürze
- Malala Yousafzai hat am Montag bei einem UN-Bildungsgipfel in New York geredet.
- Sie spricht von einem weltweiten «Bildungs-Notfall».
- Die Friedensnobelpreisträgerin fordert Ernsthaftigkeit in Bezug auf Bildung.
Die Friedensnobelpreisträgerin Malala Yousafzai hat vor den Vereinten Nationen vor einem weltweiten «Bildungs-Notfall» gewarnt. Unter anderem Kriege, Konflikte, Dürren und Überflutungen hielten derzeit an vielen Orten der Welt Kinder aus den Schulen fern, sagte die 25-Jährige am Montag bei einem UN-Bildungsgipfel in New York. In Afghanistan verhinderten zudem die militant-islamistischen Taliban den freien Zugang zu Bildung für Mädchen aller Altersstufen.
«Wenn Sie ernsthaft an einer sicheren und nachhaltigen Zukunft für Mädchen interessiert sind, dann seien Sie ernsthaft im Hinblick auf Bildung», sagte die in Grossbritannien lebende Pakistanerin. «Sie dürfen keine kleinen, geizigen, kurzfristigen Versprechungen machen, sondern müssen versprechen, das Recht auf komplette Bildung einzuhalten und die Finanzierungslücken für immer zu schliessen.»
Malala machte sich in Pakistan für Mädchen stark
An die Staats- und Regierungschefs gewandt sagte Yousafzai, die 2014 für ihren Einsatz für das Recht aller Kinder auf Bildung als bislang jüngste Preisträgerin überhaupt den Friedensnobelpreis erhalten hatte: «Wie viele weitere Generationen sind Sie bereit zu opfern? Wie lange wollen Sie uns darauf warten lassen, Ihre Versprechen einzulösen?» Yousafzai hatte im Oktober 2012 ein Attentat überlebt, nachdem Taliban-Kämpfer im Norden Pakistans ihren Schulbus gestoppt hatten. Sie hatte sich zuvor für den Schulbesuch von Mädchen stark gemacht.
Zum Auftakt des Bildungsgipfels hatte bereits UN-Generalsekretär António Guterres von den militant-islamistischen Taliban den freien Zugang zu Bildung für Mädchen gefordert. Seit der erneuten Machtübernahme der islamistischen Taliban in Afghanistan im August 2021 wird Mädchen die Schule jenseits der sechsten Klasse weitgehend verwehrt. Die Taliban hatten eigentlich angekündigt, dass unter Auflagen auch Mädchen weiterführender Schulen ab der 7. Klasse wieder am Unterricht teilnehmen dürfen - dazu gehöre, dass Mädchen den islamischen Hidschab tragen und in separaten Gebäuden von weiblichen Lehrkräften unterrichtet werden müssten.