Gegen Coronavirus: Ärzte warnen vor Donald Trumps Malaria-Medikament
Um sich vor dem Coronavirus zu schützen, nimmt der US-Präsident ein Malaria-Medikament ein. US-Ärzte warnen vor falscher Sicherheit und Nebenwirkungen.
Das Wichtigste in Kürze
- Donald Trump (73) empfiehlt seit geraumer Zeit ein Malaria-Medikament einzunehmen.
- Dieses soll laut dem Präsidenten vor einer Ansteckung mit dem Coronavirus schützen.
- US-amerikanische Ärzte warnen vor einer Einnahme.
US-Präsident Donald Trump (73) nimmt nach eigenen Angaben das Malaria-Medikament Hydroxychloroquin ein. Dies, um sich gegen eine Infektion mit dem Coronavirus zu schützen.
«Ich habe es die vergangenen anderthalb Wochen genommen. Eine Tablette jeden Tag», sagte Trump. Er habe «sehr gute Dinge» über das seit langem zugelassene Präparat gehört.
Kurz nach dieser Aussage hagelte es bereits Kritik an seinem Verhalten. Mehrere US-amerikanische Ärzte warnten vor falscher Sicherheit und Nebenwirkungen. Es seien keine Fälle bekannt, in welchen das Mittel gegen das Coronavirus schütze. Auch erhöhe die Einname der Prophylaxe das Risiko für lebensgefährliche Herzrhythmusstörungen, so berichtet der «Spiegel».
Malaria-Prophylaxe sind kein bewiesener Schutz gegen das Coronavirus
«Es gibt keine Hinweise darauf, dass das Medikament Hydroxychloroquin zur Behandlung oder Vorbeugung von Coronavirus wirksam ist», sagt Dr. Patrice Harris, Präsident der American Medical Association zu der amerikanischen Nachrichtenagentur «Associated Press». «Die bisherigen Ergebnisse sind nicht vielversprechend.»
Die Leute sollten nicht denken, «dass es sich um einen anerkannten oder bewährten Ansatz handelt». Dies sei nicht der Fall, so Dr. David Aronoff, Chef für Infektionskrankheiten am «Vanderbilt University Medical Center» in Nashville.
Studien beweisen schwere Nebenwirkungen des Medikaments
Die «Food and Drug Administration» (FDA) warnte bereits im vergangenen Monat vor einer Anwendung im Zusammenhang mit dem Coronavirus. Das Medikament sollte aufgrund massiver Nebenwirkungen nicht ausserhalb von Spitälern oder Forschungseinrichtungen verwendet werden.
In New York wurden gar zwei grosse Studien mit jeweils rund 1400 Patienten durchgeführt. Diese ergaben aber keinen Nutzen des Medikaments gegen eine Ansteckung.
In einer der beiden Studien wurden 84 Spitalpatienten das Medikament verabreicht. Den 97 anderen teilnehmenden wurde eine andere Therapie gegeben. Das Fazit: Es gab keine Unterschiede in der Wahrscheinlichkeit eines Todesfalls, des Bedarfs an Intensivpflege oder der Entwicklung eines schweren Krankheitsverlaufs.