Google und Co. locken Angestellte mit Kostümpartys zurück ins Büro

US-Firmen setzen dem Homeoffice ein Ende: Mit Kostümpartys, Bingo und Backwettbewerben locken sie ihre Angestellten wieder an den Büro-Schreibtisch.

US-Amerikanische Firmen wie Google, Salesforce oder Lyft wollen ihre Angestellte in die Büros zurückholen und damit dem Homeoffice ein Ende setzen. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Vor allem US-Tech-Firmen locken ihre Angestellten wieder an den Büro-Schreibtisch.
  • Mit Kostümpartys, Bingo oder Backwettbewerben soll der Rückgang ins Büro versüsst werden.
  • Bei vielen Belegschaften löst dies einen gewaltigen Shitstorm aus.

Der Enthusiasmus gegenüber dem Homeoffice ist in vielen US-amerikanischen Firmen längst verflogen. Viele Arbeitgeber sehen das Konzept «weniger Bürokosten, höhere Produktivität» langfristig nicht als Lösung. Nun sollen Angestellte zurück an den klassischen Arbeitsplatz.

Der neue Chef des Versicherers Farmers Group leitet nach Zusage seines Vorgängers kurzerhand eine neue Homeoffice-Regelung ein. Diese soll zur Stärkung der «Zusammenarbeit, Kreativität und Innovation» beitragen, wie der «Spiegel» berichtet.

Die Freude darüber hält sich jedoch in Grenzen ...

Firmen stossen auf Widerstand

Die Anwesenheitspflicht von drei Tagen pro Woche löst bei den rund 22'000 Beschäftigten der Versicherers Farmer Group einen Shitstorm aus. Die Angestellten sind frustriert: «Ich habe mein Haus verkauft und bin näher zu meinen Enkeln gezogen», schreibt einer im internen Kommunikationskanal.

Bei grossen US-Firmen ist die Zeit des Homeoffice vorbei. - Keystone

Andere Firmen locken ihre Angestellten mit Kostümpartys, Backwettbewerben oder Bingo-Partien zurück ins Büro. Google versucht es sogar mit Konzerttickets der Sängerin Lizzo. Doch viele Mitarbeiter ignorieren weiterhin die neue Anwesenheitspflichten. In Seattle gehen sogar Hunderte Amazon-Arbeiter dagegen auf die Strasse.

Telearbeit «trocknet unsere Wirtschaft aus»

Der New Yorker Bürgermeister Eric Adams steht hinter den Firmen. Die Folgen der ungenutzten Büroräume könnten für die Wirtschaft verheerend sein, so sein Argument.

Auch Restaurants, Reinigungskräfte oder Nagelstudio seien davon betroffen. In der Finanzmetropole liegt die Büro-Nutzungsrate immer noch bei rund 50 Prozent.

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Jedoch fühlen sich nicht alle Homeoffice-Arbeiter für die Rettung der Volkswirtschaft verantwortlich. Eine Arbeitnehmerin aus Miami schrieb an das «Wall Street Journal»: «Es ist nicht meine Verantwortung, die Innenstädte zu retten, indem ich ins Büro zurückkehre.»

Bis zur Einigung zwischen den Arbeitgebern und ihrer Belegschaft wird es wohl noch eine Weile dauern.