Hinrichtung in Texas gestoppt – Trump wütet

90 Minuten vor dem geplanten Vollzug wird in Texas eine Hinrichtung gestoppt. Der angebliche Mörder soll unschuldig sein.

Die Hinrichtung von Robert Roberson in Texas wurde gestoppt. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Eine Hinrichtung im US-Bundesstaat Texas wird anderthalb Stunden vor dem Vollzug gestoppt.
  • Der vermeintliche Mörder könnte unschuldig sein.
  • Verstarb die Tochter im Zusammenhang mit einer Lungenentzündung?

Im US-Bundesstaat wurde am Donnerstag eine Hinrichtung 90 Minuten vor dem Vollzug gestoppt.

Robert Roberson (57) sollte mit per Spritze getötet werden. Ihm wird vorgeworfen, im Jahr 2002 seine damals zweijährige Tochter ermordet zu haben. Seit über 20 Jahren sitzt er in Haft – für Donnerstag war nun die Hinrichtung vorgesehen.

Wie «Axios» berichtet, hat der Texas Supreme Court jedoch kurz vor dem Vollzug interveniert. Denn an Robersons Schuld gibt es grosse Zweifel. Ursprünglich gingen die Ermittler davon aus, er habe seine Tochter zu Tode geschüttelt.

Robert Roberson und Abgeordnete aus Texas Ende September. - keystone

Roberson hatte seine Tochter 2002 ins Spital gebracht und sich gefühllos verhalten. Damit machte er sich bei den Ermittlern verdächtig. Doch sein damaliges Verhalten könnte auf die Tatsache zurückgeführt werden, dass Roberson Autist ist.

Trump nicht zufrieden

Selbst der damalige Chefermittler glaubt mittlerweile nicht mehr an Robersons Schuld. Er habe sich damals geirrt – bei Roberson handle es sich um einen guten Mann, sagte er zu «USA Today». Während der Ermittlungen habe es Fehler und Voreingenommenheit gegeben.

Einer, der sich der Schuld des Vaters sicher sein will, ist Donald Trump. Der republikanische Präsidentschaftskandidat äusserte sich nach dem Entscheid Berichten zufolge mit den Worten: «Ein weiterer schwacher Richter, der die Gerechtigkeit verzögert. Wie viele Chancen bekommt dieser Typ noch? Was ist mit der Gerechtigkeit für das Baby?»

Umfrage

Ist dir der Fall von Robert Roberson bekannt?

Ja
11%
Nein
89%

Robert Roberson soll nächste Woche angehört werden. Seine Anwälte behaupten, die Tochter sei an Komplikationen im Zusammenhang mit einer Lungenentzündung gestorben, nicht an Missbrauch.

Nach der Anhörung könnte ein neuer Hinrichtungstermin bestimmt werden. «Er lebt, um einen weiteren Tag zu kämpfen. Vielen Dank an alle, die seine gerechte Sache unterstützt haben», zitierte die Organisation Innocence Project seine Anwältin auf X.

Roberson wäre die erste Person, die wegen des Shaken Baby Syndrome in den USA hingerichtet wird.