Huawei Finanzchefin bietet elf Millionen Franken Kaution
Meng Wanzhou war am 1. Dezember in Kanada festgenommen worden: Die US-Justiz wirft ihr einen betrügerischen Verstoss gegen die Iran-Sanktionen vor.
Das Wichtigste in Kürze
- Meng Wanzhou bietet eine Kaution von elf Millionen Franken für eine Haftentlassung.
- Die 46-Jährige leide unter Bluthochdruck und sei wegen Lymphdrüsenkrebs operiert worden.
Die in Kanada festgenommene Finanzchefin des chinesischen Telekommunikationsriesen Huawei, Meng Wanzhou, hat mit umfassenden Zugeständnissen um ihre Freilassung gebeten: Sie sei bereit, ihren Pass abzugeben, eine elektronische Fessel zu tragen und 15 Millionen kanadische Dollar (rund elf Millionen Franken) Kaution zu zahlen, sagte ihr Anwalt am Montag während einer Anhörung in Vancouver. Meng war am 1. Dezember festgenommen worden; die US-Justiz wirft ihr einen betrügerischen Verstoss gegen die Iran-Sanktionen vor und verlangt ihre Auslieferung.
Mengs Anwalt David Martin sagte bei der Anhörung vor Gericht, die Huawei-Finanzchefin sei «das Gesicht eines chinesischen Top-Unternehmens» – sollte sie fliehen oder Auflagen missachten, «ist es nicht übertrieben zu sagen, dass sie China selbst beschämen würde». Bei einer Freilassung aus der Untersuchungshaft sei sie bereit, sich 24 Stunden am Tag überwachen zu lassen und die dafür nötigen Sicherheitsdienste auch selbst zu bezahlen.
Bluthochdruck und Lymphdrüsenkrebs
Die 46-jährige, Tochter des Huawei-Gründers, führt auch gesundheitliche Probleme an: Sie leide unter Bluthochdruck und sei 2011 wegen Lymphdrüsenkrebs operiert worden, deshalb habe sie Schwierigkeiten beim Schlucken.
China hat scharf gegen die Festnahme protestiert und am Montag die «unmenschliche» Behandlung Mengs angeprangert. Heute Dienstag ist eine weitere Anhörung vor einem Gericht in Vancouver angesetzt.