In Kanada: Greta Thunberg fordert von Trudeau mehr Engagement
Die schwedische Klima-Aktivistin Greta Thunberg nahm an Klima-Protesten in Kanada teil. Und kritisierte Premierminister Justin Trudeau.
Das Wichtigste in Kürze
- Klima-Aktivistin Greta Thunberg kritisierte Kanadas Premier Justin Trudeau.
- Laut der 16-jährigen Schwedin tue Trudeau nicht genug für den Klimaschutz.
- Zudem demonstrierten beide an einer Klima-Demonstration im kanadischen Montreal.
Klima-Aktivistin Greta Thunberg hat in der kanadischen Stadt Montreal zum Abschluss einer internationalen Streikwoche für mehr Klimaschutz demonstriert. Zusammen mit rund einer halben Million Menschen.
Zugleich warf sie vorgestern Freitag dem kanadischen Premier Justin Trudeau bei einem Treffen vor, nicht ausreichend gegen den Klimawandel vorzugehen. Kanadischen Medienberichten zufolge sagte sie mit Blick auf Trudeau: «Natürlich ist es einfacher, jemandem Vorwürfe zu machen, und natürlich hat er viel Verantwortung und sicherlich tut er nicht genug.»
Das sage sie allen Politikern weltweit. «Meine Botschaft an alle Politiker ist dieselbe – hört einfach auf die Wissenschaft und handelt dementsprechend.»
Greta Thunberg und Justin Trudeau an Klima-Protest
Am Nachmittag nahmen Trudeau und Thunberg an einem Klima-Protest in Montreal teil. «Wir haben das zusammen unternommen und ich kann euch nicht oft genug dafür danken, dass ihr hier seid.» Das sagte Thunberg in einer Rede an die Demonstranten.
«Es ist einfach unglaublich, vereint zu sein für so eine gemeinsame Sache.» Ihr Heimatland Schweden und Kanada seien beide «angebliche Anführer in Sachen Klimaschutz», sagte Thunberg. «In beiden Fällen heisst das absolut nichts. In beiden Fällen sind es nur leere Worte.»
Trudeau verkündete, im Falle eines Wahlsiegs im Oktober zwei Milliarden neue Bäume in Kanada pflanzen zu wollen. Klima-Aktivistin Thunberg nannte er «eine beeindruckende Person, die die Konversation nach vorne bringt».
Klima-Proteste auf der ganzen Welt
Nicht nur in Kanada gingen am Freitag Hunderttausende auf die Strasse, sondern auch in anderen Ländern. In Italien sollen es mehr als eine Million gewesen sein.
Dagegen fielen die Proteste in Deutschland diesmal verhaltener als vor einer Woche aus. In Hamburg nahmen nach Angaben der Polizei 3200 Teilnehmer an der Kundgebung teil. In München beteiligten sich laut Polizei rund 2000 Menschen an einem Demozug durch die Innenstadt.
Zum Auftakt des Aktionstags hatten sich Zehntausende Menschen in Neuseeland vor dem Parlament in der Hauptstadt Wellington versammelt. Auch in Südkorea, Indien und Bangladesch gab es Proteste. Nach Angaben der Nachrichtenagentur APA demonstrierten in Österreich insgesamt 65'000 Menschen, die Veranstalter sprachen sogar von 150'000 Teilnehmern.
In Den Haag (NLD) nahmen nach Schätzungen der Organisatoren rund 35'000 Menschen an einer Kundgebung teil. In Stockholm kamen nach Angaben der Organisatoren 60'000 Menschen zu einem Protestzug zusammen. Auch in anderen Teilen Skandinaviens wurde protestiert.