Joe Biden: Mein Gedächtnis ist in Ordnung und ich weiss, was ich tue

In einer Pressekonferenz betont US-Präsident Joe Biden: «Mein Gedächtnis ist in Ordnung» – und verwechselt dann den Präsidenten von Ägypten mit dem von Mexiko.

Joe Biden fällt immer wieder mit zerstreuten Aussagen auf. - AFP

Das Wichtigste in Kürze

  • Joe Biden pocht darauf, dass sein Gedächtnis «in Ordnung» sei.
  • Der US-Präsident fiel in der Vergangenheit immer wieder mit seltsamen Äusserungen auf.
  • In derselben Rede verwechselt er den Präsidenten von Ägypten mit dem von Mexiko.

US-Präsident Joe Biden hat darauf gepocht, dass sein Gedächtnis «in Ordnung» sei. Damit reagierte er auf die Veröffentlichung des Ermittlungsberichts in der Affäre um Geheimdokumente.

«Ich meine, ich bin ein älterer Mann, und ich weiss, was zum Teufel ich tue. Ich bin Präsident und ich habe dieses Land wieder auf die Beine gebracht.» Das sagte Biden am Donnerstagabend (Ortszeit) bei einem kurzfristig anberaumten Pressestatement.

Der 81-Jährige war während seiner Ansprache sichtlich aufgebracht. Er beantwortete einige Fragen der anwesenden Medienvertreter. Sie befragten ihn unter anderem kritisch zu seinem Alter, seiner geistigen Verfassung und Eignung für das Präsidentenamt.

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Als Joe Biden dann aber auf ein anderes Thema zu sprechen kam, half das nicht, sein gutes Gedächtnis zu beweisen. So machte er nämlich den ägyptischen Präsidenten Abdel Fattah al-Sisi zum Staatschef von Mexiko.

«Wie Sie wissen, wollte der Präsident von Mexiko, Al-Sisi, zunächst nicht den Grenzübergang öffnen, um humanitäre Hilfe hereinzulassen.» Das sagte Biden beim Pressestatement. Er meinte an dieser Stelle aber offensichtlich den ägyptischen Präsidenten. Denn er bezog sich auf den Grenzübergang Rafah, über den Hilfsgüter von Ägypten in den Gazastreifen gelangen.

Sonderermittlung zu Geheimdokumenten

Sonderermittler Robert Hur hatte einige Stunden zuvor seinen Bericht in der Affäre um den Umgang Bidens mit Geheimdokumenten veröffentlicht. Darin heisst es, dass keine Anklage gegen Biden erhoben werde, dieser aber absichtlich als Privatmann Verschlusssachen aufbewahrt habe. Der Bericht des Sonderermittlers bezieht dabei Stellung zu Bidens geistiger Verfassung. An einer Stelle heisst es, Joe Biden habe sich nicht erinnern können, wann sein Sohn Beau gestorben sei.

Sonderermittler Robert Hur im September 2018 - GETTY IMAGES NORTH AMERICA/AFP/Archiv

«Wie zur Hölle kann er es wagen, das aufzubringen», schimpfte Biden über den Sonderermittler. Als die Frage nach seinem Sohn in den Befragungen aufgekommen sei, habe er sich gedacht, das gehe ihn nichts an.

Gleichzeitig wies Biden Anschuldigen aus dem Bericht vehement zurück. Er beteuerte etwa, keine geheimen Informationen mit seinem Ghostwriter für ein Buch geteilt zu haben.