Kanada stuft drei Wal-Arten als gefährdet ein
Kanada hat drei Wal-Arten in seinen Gewässern als gefährdet eingestuft.
Das Wichtigste in Kürze
- Expertengremium fordert internationale Anstrengungen zum Schutz der Meeressäuger.
Der Seiwal sei vom Aussterben bedroht, für den Finnwal und den kleineren Sowerby-Zweizahnwal gelte «besondere Sorge», teilte das Komitee für den Status bedrohter Arten in Kanada (COSEWIC) am Montag (Ortszeit) mit. Das unabhängige Gremium, dessen Berichte Grundlage für Kanadas Umweltschutzbemühungen sind, machte menschliche Aktivitäten für die Bedrohung der Meeressäuger verantwortlich.
Die Wale gerieten in Fischernetze oder stürben bei Kollisionen mit grossen Schiffen, deren Zahl in kanadischen Gewässern immer stärker zunehme, kritisierten die Experten. Ausserdem störe der Lärm, der durch Schiffe, Marineübungen und Erdbeben-Forschung erzeugt werde, die Kommunikation der Wale. Dies gelte insbesondere für die Sowerby-Zweizahnwale, die sich mithilfe von Geräuschen orientieren und jagen.
Das Komitee schlug vor, zum Schutz der Wale für sie mehr Rückzugsräume in nationalen wie in internationalen Gewässern zu schaffen. Den Walen seien «Grenzen egal», hob der COSEWIC-Vorsitzende John Reynolds hervor. «Wir müssen den Bedrohungen als globale Gemeinschaft begegnen. Kein Land kann diese Arten allein retten.»
Am Montag hatte der Weltrat für Biodiversität in Paris einen alarmierenden Bericht zum globalen Artensterben vorgestellt. Demnach sind rund eine Million der schätzungsweise insgesamt rund acht Millionen Tier- und Pflanzenarten bedroht. Die Berichtsautoren forderten ein entschiedenes globales Umsteuern beim Naturschutz.