Kanadischer Astronaut scherzt über Umbenennung in Marsianer
Durch die Entfernung zur Erde bei einer Marsmission werden die betreffenden Astronauten künftig wohl eher «Marsianer» als «Erdlinge» sein, meint Chris Hadfield.
Das Wichtigste in Kürze
- Chris Hadfield nennt künftige Weltraumfahrer scherzhaft «Marsianer».
- Der ernste Hintergrund dafür ist die extreme Distanz zur Erde bei einer Marsmission.
Kanadas berühmtester Astronaut Chris Hadfield hat in einem halb ernsten Gedankenexperiment künftige Weltraumfahrer als Marsianer bezeichnet. Als Kommandeur einer Marsmission würde er der Besatzung sagen: «Wir sind nicht länger Erdlinge, wir sind jetzt Marsianer», sagte Hadfield am Freitag bei einem Gespräch mit Studenten der Universität Ottawa. Als ernsten Hintergrund nannte er die enorme Entfernung zur Erde bei solch einer Mission.
Es werde «sehr schwer sein, Mutter Erde nicht in der Nähe zu haben und es wird wirklich wichtig für diese Besatzung sein, zu definieren, wer sie sind», sagte der Astronaut.
Aktuelle Prognosen gehen davon aus, dass Menschen den 400 Millionen Kilometer von der Erde entfernten Mars in den kommenden Jahrzehnten erreichen werden. Durch die grosse Entfernung würde die Kommunikation mit der Kontrollstation auf der Erde jedoch bis zu 22 Minuten verzögert werden. Als Ergebnis müssten die Astronauten auf der Reise, bei der allein Hin- und Rückflug zweieinhalb Jahre dauern dürften, selbstständig sein.
Hadfield hatte 2013 für Furore gesorgt, als er den David-Bowie-Klassiker «Space Oddity» auf der Internationalen Weltraumstation ISS aufnahm. Seine Cover-Version des Songs wurde Millionen Mal auf dem Online-Videoportal Youtube angeschaut. Das Video zeigt Hadfield, wie er Gitarre spielend und singend durch die ISS schwebt.
Chris Hadfield spielte in 2013 den Song «Space Oddity» von David Bowie auf der ISS-Raumstation.
Kanada wird in den kommenden Monaten drei Satelliten ins All schiessen. Astronaut David Saint-Jacques wird zudem zur ISS reisen.