Klage gegen Prinz Andrew wegen sexuellen Missbrauchs

Hat er sich extra auf das Anwesen seiner Mutter in Schottland zurückgezogen, um nicht erreichbar zu sein? Die Klage wegen sexuellen Missbrauchs hat Prinz Andrew nun doch erreicht - über seinen Anwalt.

Der britische Prinz Andrew spricht während eines Fernsehinterviews in der königlichen Allerheiligenkapelle in der Royal Lodge in Windsor. Foto: Steve Parsons/Pool PA/AP/dpa - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Queen-Sohn Prinz Andrew (61) ist in den USA eine Zivilklage wegen sexuellen Missbrauchs zugestellt worden.

Die Dokumente seien am Montag (Ortszeit) im Büro seines Anwalts in Los Angeles abgegeben worden, teilten die Anwälte der Klägerin Virginia Giuffre mit. Zudem sei bereits am Freitag eine E-Mail mit den Unterlagen verschickt worden.

Die US-Amerikanerin wirft dem Royal vor, sie vor gut 20 Jahren als 17-Jährige mehrfach missbraucht zu haben und verlangt nun Schadenersatz. Andrew weist die Vorwürfe zurück.

Die Frage, ob dem Prinzen die Dokumente korrekt zugestellt wurden, verzögert bisher den Prozessbeginn in den USA. Andrew hält sich britischen Medien zufolge in der schottischen Residenz seiner Mutter Königin Elizabeth II. (95) auf, damit er nicht an seiner Meldeadresse zu erreichen ist. Zuletzt hatten aber sowohl der Londoner High Court als auch der zuständige Richter in New York in dieser Frage zugunsten der Klägerin geurteilt.

Die Klage steht in Zusammenhang mit dem Missbrauchsskandal um den verurteilten Sexualstraftäter und US-Multimillionär Jeffrey Epstein, der sich 2019 im Gefängnis das Leben nahm. Andrew war mehrfach Übernachtungsgast bei Epstein in dessen Anwesen in den USA und der Karibik. Epstein und dessen Ex-Partnerin Ghislaine Maxwell, die derzeit in einem New Yorker Gefängnis auf ihren Prozess wartet, sollen jahrelang Dutzende Mädchen und junge Frauen in ihre Abhängigkeit gebracht und sexuell missbraucht sowie anderen Männern zugeführt haben.