Monsanto wehrt sich gegen Glyphosat-Urteil

Monsanto wurde im Glyphosat-Prozess zu zwei Milliarden US-Dollar Schadenersatz verurteilt. Nun will die Bayer-Tochter das Urteil der Jury aufheben lassen.

Das Logo von Monsanto, aufgenommen auf der Farm Progress Show in Decatur. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Monsanto wurde wegen dem Einsatz von Glyphosat angeklagt.
  • Die Bayer-Tochter wurde zu einem zwei Milliarden US-Dollar Schadenersatz verurteilt.
  • Monsanto will sich nun gegen das Urteil wehren.

Für Bayer AG war das jüngste Urteil zu einem Glyphosat-haltigen Produkt der Konzern-Tochter Monsanto ein schwerer Schlag. Doch Bayer denkt nicht daran, die Entscheidung der US-Justiz auf sich beruhen zu lassen.

Monsanto will das milliardenschwere Schadenersatz-Urteil im jüngsten US-Prozess um Krebsgefahren ihres Unkrautvernichters Roundup aufheben lassen.

Die Anwälte des Konzerns reichten am Montag Anträge bei der zuständigen Richterin Winifred Smith in Kalifornien ein. Sei forderten die Entscheidung der Jury von Mitte Mai entweder zu kassieren oder einen neuen Prozess anzusetzen.

Unkrautvernichtungsmittel Roundup von Monsanto - AFP/Archiv

Die Geschworenen hatten das Unternehmen zu insgesamt über zwei Milliarden US-Dollar Schadenersatz an ein Rentnerehepaar verurteilt. Die Kläger hatten Monsantos Roundup, das den umstrittenen Wirkstoff Glyphosat enthält, für ihre Krebserkrankungen verantwortlich gemacht. Zudem haben die Kläger dem Unternehmen vorgeworfen, die Risiken gezielt verschwiegen zu haben. Es war bereits der dritte Schuldspruch binnen weniger Monate.

Monsanto ist mit 13'400 US-Klagen konfrontiert

Bayer hatte direkt nach dem Urteil angekündigt, Berufung einzulegen. In den nun eingereichten Gerichtsanträgen argumentiert der Konzern, die Klägeranwälte hätten Fakten verschleiert und die Jury aufgehetzt. Das Urteil stehe im Widerspruch zur Beweislage.

«Ein neuer Prozess ist notwendig», so Bayers Anwälte. Der Dax-Konzern, der Monsanto 2018 für rund 63 Milliarden Dollar gekauft hatte, ist inzwischen mit rund 13'400 US-Klagen konfrontiert.