Mueller-Report ist in USA ein Bestseller

Obwohl viel geschwärzt und er frei erhältlich ist: Der Mueller-Report zur Russland-Affäre ist in den Vereinigten Staaten ein Bestseller.

Der bearbeitete Mueller-Bericht zur Russland-Affäre wurde veröffentlicht. Der Rechtsbeistand von US-Präsident Trump hat nach Darstellung des Justizministeriums vorab Einsicht in den in Teilen geschwärzten Bericht von Sonderermittler Mueller zur Russland-Untersuchung gehabt. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Seit dem 18. April liegt der Mueller-Bericht der Öffentlichkeit vor.
  • Verlage machen aus dem Report um die Russland-Affäre Cash.
  • Eine Version steht auf Platz eins der Sachbuch-Bestseller der «New York Times».

Seit knapp zwei Wochen liegt der viel diskutierte Mueller-Bericht nun bereits der Öffentlichkeit vor und hat damit für einiges an Schlagzeilen gesorgt.

Dies nicht nur zur Freude der oppositionellen Demokraten, sondern auch der Buchhändler. Denn: Obwohl der Bericht der Untersuchung zur Beeinflussung des US-Wahlkampfes im Jahr 2016 durch die russische Regierung im Internet frei erhältlich ist, und obwohl viele Ausschnitte des Berichts geschwärzt sind, stürmt eine für kommerzielle Zwecke gedruckte Ausgabe des Reports auf Platz eins der Sachbücher-Charts der «New York Times».

FBI-Sonderermittler Robert Mueller hatte fast zwei Jahre gegen eine Untersuchung gegen Donald Trump und sein Wahlkampfteam geführt. - dpa

Bei der Ausgabe handelt es sich um eine Kooperation der «Washington Post» mit dem Buchverlag Scribner. Die Version ist mit Analysen und Einschätzungen von Reportern der Zeitung gespickt.

Seit dem 18. April liegt nun der 448-seitige Bericht des Sonderermittlers Robert Mueller der Öffentlichkeit vor. Diverse Verlage veröffentlichten daraufhin den Report.

Zeitweise standen Versionen von drei Verlagen im Amazon-Bestseller-Ranking, wie «Spiegel Online» schreibt. Auch Audiobook-Versionen sind erhältlich.

Mueller-Report nicht der erste Regierungs-Bestseller

Der Mueller-Report ist nicht der erste Regierungsbericht, der sich für die Verlage bezahlt macht. Auch zuvor wurden Berichte hunderttausendfach gekauft und gelesen. Darunter etwa die beiden Berichte «9/11-Report» zu den Anschlägen vom 11. September und der «Torture Report», der die Folterpraktiken der CIA zwischen 2001 und 2006 untersuchte.

Wie die «Süddeutsche Zeitung» schreibt, lasen 1998 rund 20 Millionen Amerikaner gleichzeitig den «Starr Report» zur Affäre des damaligen Präsidenten Bill Clinton mit einer Praktikantin im Weissen Haus. Ebenso beliebt war der «Warren»-Bericht zu den Umständen des John F. Kennedy-Attentats von 1963.

Das Cover des Buches «Der Mueller-Report» nach der Ausgabe der Washington Post. Die US-Öffentlichkeit musste einige Zeit auf die Veröffentlichung des Abschlussbericht von US-Sonderermittler R. Mueller zum Wahlkampf D. Trumps und Einmischungen russischer Akteure warten. - dpa

Der Mueller-Bericht soll nun am 1. Juli beim Ullstein-Verlag in deutscher Fassung erscheinen.