Nach Waldbrand: Viele Camper in Kalifornien abgeschnitten
Kalifornien wird erneut von einem heftigen Waldbrand heimgesucht. Viele Camper und Urlauber wurden vom Feuer eingeschlossen.
Das Wichtigste in Kürze
- Im US-Bundesstaat Kalifornien wütet momentan ein Waldbrand.
- Viele Urlauber und Camper sind eingeschlossen vom Feuer.
- Mehr als 200 Menschen wurden gerettet.
Ein sich rasch ausbreitender Waldbrand hat im US-Bundesstaat Kalifornien zahlreiche Camper und Urlauber eingeschlosse. Mehr als 200 Menschen wurden mit Hilfe von Militärhubschraubern gerettet, wie der Sheriff im Bezirk Madera County am Sonntagvormittag mitteilte. Demnach wurden 20 Verletzte in Krankenhäuser gebracht. Die Rettungsaktion an dem Stausee Mammoth Pool sei damit abgeschlossen.
Die Flammen hatten sich in einem Nationalpark in der Sierra Nevada südöstlich bis Samstagabend (Ortszeit) ausgebreitet: Auf rund 150 Quadratkilometer. Zum Vergleich: Das entspricht etwa der Fläche der Stadt Augsburg.
Ein Campingplatz am Stausee Mammoth Pool war von der Umgebung abgeschnitten. Dessen Zugangsstrasse war wegen des Feuers nicht mehr passierbar. Einsatzkräfte der Feuerwehr bemühten sich demnach, sich Zugang zu der Gegend zu verschaffen.
Es war zunächst noch unklar, wie viele Menschen sich noch dort aufhielten. Der «Creek Fire» genannte Brand im Sierra National Forest bedrohte der Feuerwehr zufolge bis zu 3000 Häuser. Für mehrere Orte wurde eine Evakuierung angeordnet.
Ursache des Waldbrands noch ungeklärt
Der Waldbrand war bis Samstagabend (Ortszeit) noch nicht unter Kontrolle und breitete sich weiter aus. Das teilte die Feuerwehr mit. 450 Feuerwehrleute, 2 Hubschrauber und 3 Löschflugzeuge waren demnach im Einsatz.
Die Ursache des Brandes war zunächst noch unklar. Der Waldbrand war am Freitagabend ausgebrochen - direkt vor einem langen Wochenende in den USA, das viele für Ausflüge nutzen. Der Montag ist in den USA ein Feiertag.
In ganz Kalifornien waren laut einem Lagebericht der Feuerwehr zuletzt knapp 12'500 Einsatzkräfte damit beschäftigt, 22 grössere Brände einzudämmen. Seit den Blitzeinschlägen, die Mitte August die ersten Brände ausgelöst hatten, seien mehr als 900 Feuer ausgebrochen, hiess es.
Gut 6000 Quadratkilometer Land seien abgebrannt. Das entspricht mehr als der doppelten Fläche Luxemburgs. Mindestens acht Menschen seien bisher ums Leben gekommen. Knapp 3300 Gebäude wurden den Angaben zufolge zerstört.
Noch immer könnten mehr als 10'500 Menschen nicht in ihre Häuser und Wohnungen zurückkehren. Die beiden grössten Brände wüteten zuletzt nahe der Metropole San Francisco.
Warnung vor Waldbrand
Die Feuerwehr rief die Anwohner der betroffenen Regionen auf, wegen der steigenden Temperaturen, möglichst wenig Zeit draussen zu verbringen. Es wurde vor Temperaturen bis 37,7 Grad Celsius gewarnt. Unter den derzeitigen Wetterbedingungen könnten leicht neue Brände auflodern.
In Kalifornien, dem mit rund 40 Millionen Einwohnern bevölkerungsreichsten US-Staat, kommt es immer wieder zu schweren Busch- und Waldbränden. Gewöhnlich brechen diese aber erst im Herbst aus. Nordkalifornien wurde in diesem Jahr besonders früh erwischt. Gouverneur Gavin Newsom rief wegen der «historischen Waldbrände» schon Mitte August den Notstand aus.