New Yorker Prozess gegen El Chapo bleibt in Brooklyn
Der bevorstehende Gerichtsprozess gegen den mexikanischen Drogenboss Joaquín «El» Guzmán wird wie geplant im New Yorker Stadtteil Brooklyn stattfinden.
Das Wichtigste in Kürze
- Der Prozess gegen «El» wird nicht nach Manhattan verschoben.
- Die Anwälte des mexikanischen Drogenbosses beantragten die Verschiebung.
Der dem Prozess gegen den mexikanischen Drogenboss Joaquín «El Chapo» Guzmán vorstehende Richter Brian Cogan lehnte am Dienstag während einer Anhörung einen Antrag von Guzmáns Verteidigern ab, das Verfahren von Brooklyn nach Manhattan verlegen zu lassen, wo ihr Mandant im Gefängnis sitzt. Sie hatten argumentiert, die aufwendigen Fahrten der Polizei könnten Guzmán noch vor einem Urteil als Schwerverbrecher wirken lassen und die Meinung der Geschworenen damit beeinflussen.
Diese Bedenken seien berechtigt, sagte Cogan. Er habe aber mit den US Marshals, die für den Schutz der Gerichte verantwortlich sind, eine Lösung gefunden. Details nannte er nicht. Anwalt Eduardo Balarezo vermutet, dass Guzmán für das Verfahren jeweils für mehrere Tage in eine Einrichtung in Brooklyn verlegt wird.
Strafprozess soll am 5.November starten
Der Strafprozess soll am 5. November starten und könnte vier Monate oder länger dauern. Bis dahin arbeiten sich Staatsanwaltschaft und Verteidigung durch massenhaft Beweismaterial. Bei einer Verurteilung droht Guzmán eine lebenslange Haftstrafe. Die Todesstrafe ist nach einer Einigung zwischen Mexiko und den USA ausgeschlossen.
Guzmán wirkte während der 20-minütigen Anhörung heute Dienstag gesund und geistig anwesend. Er winkte seiner Frau Emma Coronel, die ohne die Zwillingstöchter im Gericht erschienen war. Guzmán schaute sie fast durchgehend an und liess seine Blicke nur zeitweise durch den Saal wandern. Die nächste Anhörung ist für den 20. September geplant.